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Landgericht BonnObdachlose ringen gewalttätigen Dieb aus Hennef zu Boden

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Das Bonner Landgericht, neben dem Amtsgericht, auf der Wilhelmstraße. (Symbolbild)

Hennef – Keine Gelegenheit hat ein 33-Jähriger offenbar ausgelassen, um auf bequeme Weise an Wertsachen zu kommen und damit seine Drogensucht zu finanzieren. So entdeckte der Mann, als er am Vormittag des 16. Juli 2020 die Straßen von Hennef entlangschlenderte, ein Einfamilienhaus, dessen Haustür weit offen stand.

Laut Anklage soll er gezielt in das Schlafzimmer gegangen sein und es durchsucht haben, bis er eine Schmuckschatulle mit Bargeld und Preziosen im Wert von 3670 Euro fand. Der größte Schatz darunter: ein Ehering im Wert von 2000 Euro. Die Bewohnerin hatte im Garten gearbeitet. Erst als sie wieder ins Haus kam, entdeckte sie, dass ein Dieb im Haus gewesen war.

Angeklagter raubte in Bonn weiter

Nach seinem „Besuch“ in Hennef war der vielfach vorbestrafte Angeklagte dann in Bonn gewesen und hatte versucht, in zwei Bonner Wirtshäusern an Geld zu kommen. Am 1. Oktober 2020 betrat er morgens um 11 Uhr ein Tapas-Restaurant, das noch nicht fürs Publikum geöffnet hatte, aber offenstand. Als er sah , dass die Kellnerin im Keller verschwand, sprintete er hinter die Theke, entnahm das Geldfach der Kasse, dabei schnitt er mit einem Messer zwei Drähte durch und verschwand unbemerkt mit 300 Euro.

Am 25. Oktober soll er sich in das Traditions-Gasthaus „Bönnsch“ am Friedensplatz geschlichen und sich zunächst in einem Abstellraum versteckt haben, während zwei Kellnerinnen draußen eindeckten. Bemerkt wurde er jedoch, als er versuchte, hinter der Theke an die Kasse zu kommen: Die 22-jährige Kellnerin hörte das typische Knarzen des Dielenbodens. Als die beiden Mitarbeiterinnen ihn aufforderten, das Lokal zu verlassen, weigerte er sich. Die 60-Jährige schickte daraufhin die Jüngere zum Koch in die erste Etage.

Angeklagter Drogensüchtiger landet vor Bonner Landgericht

Diesen Moment jedoch nutzte der Drogensüchtige aus, packte er die Kellnerin im Nacken, entriss ihr das Portemonnaie mit 180 Euro, schubste die Frau zu Boden und flüchtete. Die 60-Jährige jedoch rappelte sich hoch, lief raus und brüllte über den Friedensplatz „Haltet den Dieb!“ Das wiederum hörten mehrere Obdachlose, die hier ihren Stammplatz haben: Sie liefen dem Dieb hinterher und brachten ihn erfolgreich zu Boden.

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Das Bonner Landgericht hat den 33-jährigen Gelegenheitsdieb jetzt wegen Raubes sowie zwei Diebstählen mit Waffen zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt; darüberhinaus wurde seine Unterbringung in einer Entzugsklinik angeordnet.

Der geständige Angeklagte hat das Urteil sofort akzeptiert. Er sei sogar froh, endlich in eine Entzugsklinik zu kommen, so sein Verteidiger Martin Kretschmer, der noch im Gerichtssaal auf Rechtsmittel verzichtete. Der Staatsanwalt wiederum, der vier Jahre und zehn Monate Haft gefordert hatte, bat um Bedenkzeit.