Park-and-Ride-ParkhausKostenfreie Stellplätze in Hennef

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Hennef – Es wird wohl für Pendler ein wenig einfacher werden, rund um den Bahnhof einen Parkplatz zu finden. Denn am kommenden Mittwoch wird die Erweiterung des Parkhauses in der Humperdinckstraße eröffnet und kann fortan genutzt werden. 352 neue Stellplätze kommen dazu, insgesamt stehen dann in dem Park-and-Ride-Parkhaus 688 Plätze zur Verfügung. 628 können die Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) kostenfrei anfahren, im Neubau gibt es ausschließlich P+R-Stellflächen.
Stattliche 116 Meter Länge hat die gläserne Fassade inzwischen, 55 Meter sind seit dem Baubeginn im Februar diesen Jahres dazu gekommen. Noch sind kleinere Restarbeiten zu erledigen. Doch ab kommender Woche sind der alte und der neue Teil miteinander verbunden. Es wird eine gemeinsame Einfahrt und zwei Ausfahrten geben. „Wir haben lange rumgefeilt, bis es am besten passte“, berichtete Rüdiger Wiegel von den Stadtbetrieben Hennef, „aber so brauchen wir kein zweites Treppenhaus und keinen weiteren Aufzug.“ Das hätte nämlich eine ganze Reihe von Stellplätzen gekostet. Jeder einzelne ist gefragt. 2800 Menschen nämlich haben eine Berechtigung, hier zu parken.
Gegen Vorlage eines Job-, Jahres-, Schüler- oder Semestertickets wird ein entsprechender Schein ausgestellt. Der Parkdruck war in den vergangenen Monaten und Jahren immer weiter angestiegen, nachdem im Entwicklungsgebiet Hennef-Mitte immer weitere Grundstücke bebaut worden waren. Als eine der letzten Maßnahmen war das Generationenhaus errichtet worden, auf dessen Fläche zuvor zahlreiche Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs bislang ihr Fahrzeug abgestellt hatten. Damit ist jetzt Schluss.
Also wurde es Zeit für die Erweiterung. Der Nahverkehr Rheinland sicherte eine Förderung in Höhe von 90 Prozent für die 3,4 Millionen Euro Baukosten zu. Zunächst war der Anbau fertiggestellt, anschließend auf allen Ebenen Durchbrüche für Fahrzeuge geschaffen worden. Die Breite und Höhe sind mit 32 und zwölf Metern an den Altbau angepasst. Im neuen Trakt ist eine LED-Beleuchtung installiert. Damit lässt sich im Vergleich zu herkömmlichen Leuchtkörpern rund die Hälfte des Stromverbrauchs einsparen.
20 mit Bewegungsmeldern ausgestattete Videokameras sollen die Sicherheit erhöhen, wie Bürgermeister Klaus Pipke bei einer Begehung erklärt. Die Erweiterung passt in das Verkehrskonzept der Stadt. War früher noch die Maßgabe, Pendler sollen auf dem Nachhauseweg schnell noch in der City einkaufen und deshalb möglichst zentrumsnah parken, hat die Realität eine andere Entwicklung befördert. Denn die Bahnreisenden wollen möglichst schnell nach Hause. Deshalb wurde das Thema Parken, so Pipke, auf die andere Seite des Bahnhofs verlagert und die Innenstadt vom Parkdruck entlastet. Die Pendler wiederum haben über die Bonner Straße die einfachere Zufahrt und müssen sich nicht durch den stockenden Verkehr am Morgen auf der Frankfurter Straße mit vielen Bussen und Lieferfahrzeugen quälen.
Auch wenn ein wenig Druck genommen ist, es wird schwierig bleiben. Behelfsparkflächen werden noch vermarktet und fallen weg. Die Kita im Generationenhaus läuft an, die städtischen Einrichtungen ziehen ebenso um wie Vereine und Stiftungen. Der Straßenausbau geht voran. „Das Umswitchen in dem Entwicklungsgebiet auf das Thema Gesundheit hat sich als richtig erwiesen“, sagt Pipke. Seither nämlich ging es rasant voran mit der Planung. „Das Gesamtbild kann sich sehen lassen“, freut sich der Bürgermeister.