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Gestalt des KünstlersAusstellung im Kelterhaus in Hennef als Hommage an Joseph Beuys

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Galeristin Luzia Sassen zwischen einem Bild von Gaby Kutz (l.) und Saxa. 

Hennef – Tiefe Ringe um die Augen, die Wangen eingefallen, wächsern die Haut: So blickt der Künstler aus einem Bild von Gaby Kutz – eines von zahlreichen Beuys-Porträts im alten Kelterhaus. Eine Hommage an Joseph Beuys richtet Luzia Sassen zum 100. Geburtstag des Künstlers aus. Dabei ist es weniger sein Werk, vielmehr die Gestalt des Künstlers selbst, die diese Schau inspiriert. Den „Nachkriegskünstler, Medienprofi, Wald- und Wiesenschamanen, Kreuz-und-quer-Denker“, wie ihn Luzia Sassen charakterisiert, feiert die Galerie fürs breite Publikum.

Dass die berühmten Abbilder des Düsseldorfers in den Mittelpunkt rücken, ist durchaus schlüssig. Denn als Aktionskünstler setzte Beuys sich selbst in Szene und seine Mimik, Gestik und Emotionen gezielt ein, forderte von sich vollen Körpereinsatz. So begegnet uns auf einem Großformat von Gaby Kutz der Künstler gleich mehrfach in vertrauten Posen: Beuys in Weste oder Fellmantel, mit Umhängtasche, die Hand vor dem Mund oder hinterm Ohr – und stets mit Filzhut. Den Realismus lädt die einstige Meisterschülerin von Michael Buthe, deren Werk vor zwei Jahren im Siegburger Stadtmuseum zu sehen war, durch Malduktus, Farbgebung und Bildausschnitt expressiv auf.

Die Ausstellung

Die Ausstellung ist in der Galerie Luzia Sassen Am Burghart 8 in Hennef zu finden und bis zum 8. August freitags, samstags und sonntags von 13 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.

Kontakt-Telefon: (0172) 2532720.

Solch dynamischen Bildern der Zeitgeschichte setzt der Künstler Saxa seine „Wortmalerei“ entgegen: Gemalte Buchstaben und Wörter verdichten sich zu Porträts, wobei der ausgewählte Text zwar kaum lesbar ist, sich aber zur Person des Dargestellten in einem gewissen Spannungsfeld befindet. In diesem Fall wählte Saxa die Bergpredigt. Aufgebrochen wird die klassische Glätte dieser Bilder manchmal durch zusätzliche Elemente wie rote Farbe, die Beuys aus Mund und Nase quillt.

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Mit Farbe aus Pflanzen – etwas Rotkohl und Astern – hat Jacqueline Monjeamb-Schulte ein Beuys-Porträt gemalt. Die Schau wird abgerundet durch Arbeiten von Gabriele Hornig, Rita Lazzaro, Kathrin Stein und Hans-Heinrich-Dittrich, der den „toten Hasen“ in einer Collage mit Glöckchen aus der Schokowerbung verfremdet.

Ein apartes „Wesensporträt“ stammt von Kim Kluge: So bezeichnet die einstige Meisterschülerin von Walter Dahn – der selbst noch bei Beuys studiert hatte – ihre farbigen, faltigen Objekte aus Filzlappen, die sie auf die Leinwand näht. Als „Visionär mit Bodenhaftung“, so sieht sie Jospeh Beuys, dessen fragile Körperlichkeit sich in einem zarten Fleischton spiegelt. Und ein wenig Aktion gibt es auch: Juan Petry will die soziale Plastik ins Digitale ziehen und ruft dazu auf, sich per Selfie an einem kollektiven Pixelbild zu beteiligen.