Wichtiger Sieg bei Judo-WMHennefer Moritz Plafky hat seine Chancen auf Olympia erhöht
Hennef – Moritz Plafky vom JC Hennef hat bei den 34. Judo-Weltmeisterschaften in Budapest (Ungarn) seinen Zweitrundenkampf gegen den Weltranglisten-42. Rodrigo Lopes gewonnen – und damit seine Chancen auf ein Olympia-Ticket deutlich erhöht.
In der dritten Runde schied der 25-Jährige allerdings gegen den Kasachen Gusman Kyrgyzbayev aus. Mit den WM-Ergebnissen werden die endgültigen Nominierungen für Tokio festgelegt und am 15. Juni vom Deutschen Judo-Bund dem Deutschen Olympischen Sportbund vorgeschlagen. Vor der Aktualisierung durch den Weltverband stand Plafky in der bereinigten Olympia-Qualifizierungsliste auf Rang 18. Hält er diesen Platz nach Auswertung der WM, ist er in Japan mit dabei.
Sieg gegen unmittelbaren Konkurrenten um ein Olympia-Ticket
In Budapest hatte der Kämpfer des JCH (bis 60 kg) in der ersten Runde ein Freilos erhalten. Im Duell mit dem Portugiesen Lopes übernahm Plafky dann sofort die Initiative und war der aktivere Kämpfer. Heimtrainer Kamen Kasabov verfolgte das Geschehen von zu Hause aus im Netz: „Ich bin zwar eigentlich lieber live vor Ort. Aber das ist Corona-bedingt leider nicht möglich gewesen. Da ist der Stream im Internet dann natürlich Pflicht.“
Letztlich nutzte Plafky eine Situation am Boden, setzte einen Hebel an und gewann schließlich durch Aufgabe seines Kontrahenten mit Ipponwertung. „Das hat Moritz gut gemacht, zumal er auf einen ziemlich unangenehmen Gegner getroffen ist, der gleichzeitig ein unmittelbarer Konkurrent um ein Olympia-Ticket ist“, sagte Kasabov. „Im Vorjahr hat er noch gegen ihn verloren.“
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Gegen den Weltranglisten-Elften Kyrgyzbayev aus Kasachstan fing sich Plafky einen Konter, was für ihn das Aus bei den Titelkämpfen in der László-Papp-Sportarena bedeutete. Kasabov wagte am gestrigen Sonntagnachmittag dennoch folgende Prognose: „Auch wenn es noch nicht offiziell ist: Moritz ist in Tokio zu 99 Prozent dabei. Ich habe gerechnet, Moritz hat gerechnet, der Bundestrainer hat gerechnet – wir alle sind uns ziemlich sicher: Mit dem heutigen Sieg hat Moritz das Olympia-Ticket gelöst.“
Am Freitag greift auch Karl-Richard Frey aus Sankt Augustin ins Geschehen ein – und zwar in der Gewichtsklasse bis 100 Kilogramm. Der 29-Jährige muss dabei gegen den Weißrussen Mikita Sviryd auf die Matte. Von der Papierform her ist es ein Duell auf Augenhöhe. Denn Frey ist Weltranglisten-25. und Sviryd steht nur zwei Plätze hinter ihm. Allerdings hat der deutsche Judoka fast 250 Punkte mehr auf seinem Konto.