Selbstbestimmt auch mit DemenzNierenzentrum und zwei Senioren-WGs eröffnet
Hennef – Gleich zwei Neueröffnungen konnten am Wochenende an der Mittelstraße gefeiert werden. Das Nierenzentrum Hennef hat als Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) für Dialyse seinen Betrieb aufgenommen. Darüber werden auf zwei Geschossen in zwei Wohngemeinschaften an pflegebedürftige und an Demenz erkrankte Senioren betreut.
Ursprung des neuen Komplexes war die Planung des Inhabers der damaligen Praxis für Nephrologie an der Königstraße, aus dem älteren Gebäude auszuziehen. Christoph Schlechtriem und Jürgen Adolphs hatten gerade mit der Planung für den jetzigen Standort begonnen.
44 Patienten in drei Schichten
Gemeinsam entwickelten sie die Idee für einen Umzug in die Nähe des Bahnhofs. Noch während dieser Phase übernahm das Paderborner Unternehmen Operasan die Praxis, wie Geschäftsführer Jörg Fischlein erzählte. Klaus Fehlau, Facharzt für Innere Medizin und Nephrologie, ist jetzt der ärztliche Leiter des Nierenzentrums.
Fehlten noch weitere Interessenten für Areal. „Durch Zufall“, so sein Partner Schlechtriem, lernte Adolphs in Nümbrecht André Jonas kennen, der mit seiner Amicus-Pflege bereits eine Demenz-WG führte. Schnell wurden die neuen Partner sich einig und trieben das Konzept voran, von Seiten der Stadt eindeutig erwünscht.
Im Erdgeschoss werden aktuell 44 Patienten in drei Schichten dreimal die Woche dialysiert. Den weitaus größere Anteil machen die rund 1000 Patienten in der nephrologischen Ambulanz aus. Ziel von Fehlau und Kollegin Dr. Monika Herhoff so wie ihrem Team ist es, jedem Patienten spätestens nach 14 Tagen einen Termin anzubieten.
Mit Fersehen ausgestattet
In den breiten Gängen der Dialyse ist Platz für bettlägerige Patienten. Jeder der 20 Plätze – zwei davon sind Infektionsplätze – ist mit Fernsehen ausgestattet. Die Maschinen sind auf dem neuesten technischen Stand, das Dialysat wird in einer modernen Anlage keimfrei gehalten. Bis zu 100 Menschen könnten hier behandelt werden.
Im ersten Obergeschoss ist die WG für Demenzkranke untergebracht. Zwölf unterschiedlich große Zimmer mit jeweils eigenem, barrierefreien Bad, große Terrassen und helle Gemeinschaftsräume auf 660 Quadratmetern hat Jonas einrichten lassen. Die Aufnahme ist ab Pflegegrad 2 möglich.
Lebensmut fördern
Sie wollten ein möglichst selbstbestimmtes Leben für die Bewohner, sagen Jonas und seine Einrichtungsleiterin Julia Haßel. Die Patienten entschieden mit, was gekocht werde, oder kochten selbst.
Das fördere den Lebensmut. Die Nachfrage nach WG-Angeboten sei groß, so Jonas. Im zweiten Obergeschoss ist eine weitere Wohngemeinschaft auf 495 Quadratmetern für neun Pflegebedürftige ohne Demenz vorgesehen.
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