Die Stadt Hennef will die versuchsweise Sperrung der Fritz-Jacobi-Straße für einen autofreien Schulcampus in eine endgültige Sperrung umwandeln.
Erfolgreicher VerkehrsversuchStadt Hennef will Autos endgültig vom Schulcampus verbannen
Das Info-Banner zur geänderten Verkehrsführung liegt mehr als es steht. Aber gekippt ist der Hennefer Verkehrsversuch für einen autofreien Schulcampus nicht. Im Gegenteil: Die im April vorgenommene versuchsweise Sperrung der Fritz-Jacobi-Straße für den Auto-Durchgangsverkehr mit Schranken und die Ausweisung der Königstraße als Fahrradstraße stehen vor dem Übergang in eine endgültige Regelung.
„Der Verkehrsversuch hat sich bislang bewährt.“ So steht es in der Vorlage der Stadtverwaltung für die Sitzung des Planungsausschusses am Dienstag, 28. November, 17 Uhr, im Rathaus. Größere Veränderungen seien nicht mehr zu erwarten. „Daher ist nun der Zeitpunkt gekommen, die Sperrung der Fritz-Jacobi-Straße dauerhaft verkehrsrechtlich anzuordnen“, heißt es in dem Papier. Auch soll die provisorische Fußgängerampel auf der Frankfurter Straße in Höhe der Gartenstraße fest installiert werden.
Nicht nur mit Schildern und Transparenten hatte die Stadt informiert. Vor der Sperrung gab es Vor-Ort-Spaziergänge mit Anwohnern und eine für alle Interessierten offene Veranstaltung. Ein Runder Tisch mit Nachbarn und Vertretern der Schulen kam zweimal zusammen, im Januar folgt die dritte, abschließende Runde.
Der Hennefer Verkehrsversuch soll im Februar enden
Es ist geplant, den Verkehrsversuch Ende Februar zu beenden. Die Auswertung soll dann dem Planungsausschuss durch das Aachener Büro für Stadt- und Verkehrsplanung vorgestellt werden. Dazu gehören die Ergebnisse von fünf Verkehrszählungen. „Die Abbindung der Fritz-Jacobi-Straße hatte kaum negative verkehrliche Auswirkungen im Zentralort“, stellt die Verwaltung vorab fest. Und dass sich die Sicherheit auf dem Schulweg enorm verbessert habe. Zudem hätten die Schulen die entstandenen Freiflächen schon bei mehreren Aktionen genutzt.
Positive Bewertungen gab es auch Anfang September bei einer Fahrraddemo, die an den Schranken in der Fritz-Jacobi-Straße startete. Es kämen mehr Schüler und mehr Lehrer mit dem Rad zur Schule, sagten Lehrkräfte. Es sei jetzt viel ruhiger in der Fritz-Jacobi-Straße. „Die Kinder kommen deutlich sicherer zu Schule“, sagte die Leiterin des Städtischen Gymnasiums, Beatrix Glaser.
Negativ wirkte sich die Sperrung in der Königstraße aus, wo laut Stadt der Pkw- und Lkw-Durchgangsverkehr zugenommen hat. „Hier ist weiter zu beobachten, ob die bisher getroffenen Maßnahmen mittelfristig zu einer Änderung im Verkehrsverhalten führen oder ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen.“ Zu den Erfahrungen zählt außerdem, dass sich die stadteinwärts rollenden Fahrzeuge am frühen Abend stauen. Ein Vorschlag lautet deshalb, die Schranken in der Fritz-Jacobi-Straße nach Schulschluss zu öffnen.