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„Unser Dorf hat Zukunft“Lückerter wollen Jury von ihrem Ort überzeugen

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Rainer Pogoda (vorne 2.v.r.) stellte der Kommission im Obst- und Gemüsegarten vor, was in Lückert so alles wächst. Dabei ging er ans Eingemachte.

Hennef – Humorvoll, emotional, authentisch – und das alles geballt. Die Lückerter haben sich am Dienstagnachmittag mit einem straff durchorganisierten Programm der Landesbewertungskommission „Unser Dorf hat Zukunft“ gestellt. „Super Team, super präsentiert“, meinte Stefan Pauls, Kommissionsmitglied, im Anschluss. Ob das aber für eine der fünf begehrten Medaillen reichen wird, die zur Teilnahme am Bundeswettbewerb berechtigt, werden die 107 positiv Bekloppten erst am 9. September in Bad Sassendorf erfahren.

Silvia Binot referierte über Bauen und Energie.

Bis dahin besuchen die Spezialisten für bäuerliche Landwirtschaft, Landtechnik, Bauwesen, Denkmal-, Garten- und Landschaftspflege, aus Natur-, Tourismus- und Umweltorganisationen unter Leitung von Dr. Waldemar Gruber von der Landwirtschaftskammer NRW 22 Dörfer im Rheinland, 22 weitere in Westfalen-Lippe.

Schon bei der Begrüßung hatte Moderator Dr. Freerk Baumann klar gemacht, das es Spaß macht, in dem Dorf zu wohnen. Und das es immer mehr werden. „Wir haben richtig Gas gegeben in den vergangenen sechs Monaten“, sagte er unter dem Gelächter der vielen Zuhörer.

Der drei Monate alte Mats ist jüngster Spross, Silvia Binot referierte über Bauen und Energie.

Drei neue Erdenbürger sind seither zur Welt gekommen und so mancher fragte sich, wie Baumann das denn wohl gemeint hat. Landrat Sebastian Schuster und Bürgermeister Klaus Pipke durften nach Gruber noch Begrüßungsworte sprechen, lobten die unerwarteten Instrumente, die Identität und die über Jahrzehnte gewachsene Gemeinschaft, fassten sich aber kurz, denn das ginge sonst ja von der Besichtigungszeit ab.

Gelebtes Dorfleitbild

Voller Selbstbewusstsein deklamierte der Moderator, was 100 Prozent Lückert ausmache, gelebtes Dorfleitbild und eine eigene Satzung, die zwei Ortsbürgermeister vorsieht. Das sind Andreas Hagen und Siam Schoof, und die freuten sich über das Durchschnittsalter von gerade mal 39 Jahren. Damit gehört das Dorf am Eingang zum Westerwald zu den jüngsten in der Region.

Die Kommission machte eifrig Notizen.

Im eigenen Film von Lückert-TV wurden die Sozialstrukturen präsentiert, Aktionen wie die Beachparty im Schnee, das Pfingsteiersingen oder die Weihnachtsansprache von Hagen und Schoof. Junge Lückerter wie Laura Kuhnert, die Jugendbeauftragte ist, denken zwar daran, für das Studium mal woanders hinzugehen, aber dann wollen sie auf jeden Fall zurückkehren. Und Menschen wie Heinz Holz, die aus Köln zugezogen sind und erst gar nicht hierhin wollten, können sich jetzt nicht mehr vorstellen, wegzuziehen.

Im eigens eingeheizten Backes war der Streuselkuchen gebacken worden, Rainer Pogoda stellte im Obst- und Gemüsegarten die Produkte vor, die fast Selbstversorgung ermöglichen. Gaby Schoofs und Ralf Badtke stellten die Einbettung in die Natur dar, Felix Knopp vom Kreis konnte den neuen Obstbaumweg ankündigen. Die gelungene Mischung alter und neuer Häuser war Thema von Silvia Binot, die die Wohnraumknappheit thematisierte, Zuzug nahezu ausgeschlossen. Hagen zeigte seinen Bio-Hof und Kaltblutzucht, in seiner Scheune wurde die Dorfhymne live vorgetragen. Und zum Abschluss gab es in der Pfingsthütte nicht nur Infos zum digitalen Dorfmuseum, sondern auch frisch gebraute Bier aus dem benachbarten Issertshof.