Villa MamayaEchtes Heim für Mutter und Kind

Das Mutter-Kind-Haus "Villa Mamaya" ist in zwei benachbarten Häusern von 1903 an der Beethovenstraße untergekommen. Im Garten sind drei Appartements gebaut worden.
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Hennef – Die "Villa Mamaya" ist jetzt als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses fassten dazu in ihrer jüngsten Sitzung einen einstimmigen Beschluss. Damit erfährt die Einrichtung in schwierigen Zeiten eine positive Resonanz. Denn in den vergangenen Wochen ist dieses klassische Mutter-Kind-Haus, das die Förderung von jungen Müttern und ihren Kindern klar in den Mittelpunkt stellt, immer wieder verwechselt worden mit der nahe gelegenen Kindertagesstätte an der Humperdinckstraße, dem "Mutter-& Kind-Haus".
Die Vorsitzende des Trägervereins dort, Renate Mersch, war in die Kritik geraten, nachdem sie die Betreuungsverträge von acht Kindern gekündigt hatte. Die öffentliche Diskussion hat zur Verwirrung bei Partnern von Barion geführt. Mehrfach erhielt sie Anrufe, auch von außerhalb Hennefs, in denen sie gefragt wurde, was denn in ihrem Mutter-Kind-Haus los sei. Sie konnte die Anrufer stets beruhigen, schließlich gibt es, außer der Namensgleichheit, keinerlei Zusammenhänge zwischen den beiden Einrichtungen.
Ein "wirkliches" Mutter-Kind-Haus ist nach den in Paragraf 19, Sozialgesetzbuch VIII, aufgeführten Voraussetzungen allerdings lediglich die "Villa Mamaya". In der liebevoll restaurierten Villa von 1903 an der Beethovenstraße können acht junge Frauen ein Heim finden, fünf im alten Haus sowie drei in neu gebauten Appartements auf dem Grundstück. Zwölf pädagogische Fachkräfte betreuen die Bewohner tagsüber, sechs weitere in der Nachtbereitschaft. Im ersten Jahr erreichte die auch vom Landesjugendamt anerkannte gemeinnützige Gesellschaft bereits eine Belegungsrate von 97 Prozent, inzwischen gibt es eine Warteliste. Belegt wird das Angebot nicht nur vom Hennefer Jugendamt, sondern auch von zahlreichen weiteren Kommunen im Umkreis.
Besonders erfreut ist Barion, Diplom-Psychologin sowie Gestalt- und Traumatherapeutin, über die erste junge Mama, die jetzt mit ihrem Nachwuchs auszieht und eigenständig in einer eigenen Wohnung leben wird. Das Mutter-Kind-Haus hat sie, dank großzügiger Spenden, mit Möbeln und Haushaltsgegenständen ausstatten können. Die Ausschussmitglieder wollen die "Villa Mamaya" vor einer der kommenden Sitzungen besuchen und sich selbst ein Bild von der offensichtlich gefragten Betreuungsform machen.