Wohnen im Rhein-Sieg-KreisIn dieser Stadt gehen die Immobilien-Preise langsam zurück
Rhein-Sieg-Kreis – Der Preisanstieg am Immobilienmarkt im Rhein-Sieg-Kreis verlangsamt sich im Jahr 2022. Steigende Inflation und anziehende Zinsen machen sich bemerkbar. In einigen Lagen wurden sogar schon im Juli 2022 niedrigere Preise gegenüber dem letzten Quartal dieses Jahres gezahlt.
Dazu gehört zum Beispiel Sankt Augustin. Für ältere Reihen- und Doppelhäuser mussten im zweiten Quartal 2022 durchschnittlich 459.500 Euro und damit sechs Prozent weniger bezahlt werden.
Ein Effekt von steigender Inflation und anziehenden Zinsen für Immobilienkredite
Im entsprechenden Vorjahreszeitraum betrug die Teuerung noch zehn Prozent. Freistehende Einfamilienhäuser stiegen um acht Prozent auf 594.000 Euro im Vergleich zum ersten Quartal 2022.
Diese Werte stammen aus der Empirica-Datenbank, die von der Landesbausparkasse (LBS) ausgewertet wurden. Basis sind alle Angebotspreise in Online- und Printanzeigen. Einen möglichen Effekt von Inflation und Zinsen sieht LBS-Gebietsleiter Thomas Busch: „Bisher musste meist davon ausgegangen werden, dass der tatsächliche Kaufpreis höher als das ursprüngliche Angebot lag. Jetzt haben Käufer oft wieder mehr Spielraum für Verhandlungen.“
Beim langfristigen Wert von Immobilien ist die Lage das Wichtigste
Es gilt noch immer die alte Regel für Immobilienfüchse. Drei Dinge seien beim Erwerb wichtig, so die Experten: „Lage, Lage und nochmal Lage.“ Sinkt die Nachfrage, dann fallen meist sogenannte schlechte Lagen überproportional schnell. Während die Eigentumswohnungen in Sankt Augustin um 14 Prozent auf 3100 Euro pro Quadratmeter im Vergleich zum ersten Quartal 2022 stiegen, legten sie in Hennef nur um ein Prozent auf 3636 Euro pro Quadratmeter zu.
Immobilienpreise 2022 im Vergleichszeitraum sogar um zwei Prozent zurückgegangen
Vor einem Jahr sind die Preise im Vergleichszeitraum sogar um zwei Prozent zurückgegangen. Für gebrauchte Reihen- und Doppelhäuser mussten im zweiten Quartal in Hennef durchschnittlich 497.000 Euro und damit vier Prozent mehr bezahlt werden. Freistehende Eigenheime werden für durchschnittlich 549.000 Euro angeboten. Das sind fünf Prozent mehr als noch im ersten Quartal. Dagegen sind die Preise vor einem Jahr im Vergleich noch um zwei Prozent gesunken.
Einige Immobilien wechseln ohne Inserat den Besitzer. Deshalb sind in der Datenbank auch keine entsprechenden Werte zu finden. Das gilt zum Beispiel für Much. Dort finden sich nur Daten für frei stehende Eigenheime. Sie werden für durchschnittlich 499 000 Euro angeboten. Das sind 19 Prozent mehr als noch im ersten Quartal. Dagegen sind die Preise vor einem Jahr im Vergleich um drei Prozent gestiegen.
In Lohmar sind im Jahr 2022 Eigentumswohnungen teilweise im Preis gefallen
In Lohmar gibt es bei Eigentumswohnungen eine deutliche Entwicklung nach unten. So kosteten Eigentumswohnungen durchschnittlich 3243 Euro pro Quadratmeter, neun Prozent weniger als im ersten Quartal 2022. Frei stehende Eigenheime werden für durchschnittlich 595.000 Euro angeboten. Das sind zwölf Prozent mehr als noch im ersten Quartal.
Dagegen sind die Preise vor einem Jahr im Vergleich um acht Prozent gestiegen. In Windeck werden frei stehende Eigenheime für durchschnittlich 297.000 Euro angeboten, sieben Prozent teurer als im ersten Quartal. Dagegen sind die Preise vor einem Jahr um zehn Prozent gestiegen.