Völlig überraschend hat der im Dezember zum Technischen Beigeordneten gewählte Dominik Laufs der Drachenfelsstadt abgesagt.
Gewählter BeigeordneterDominik Laufs tritt Stelle in Königswinter nicht an
Politischer Paukenschlag in der Drachenfelsstadt: Dominik Laufs, der erst im Dezember zum neuen Technischen Beigeordneten gewählt wurde, tritt seinen Job in Königswinter völlig überraschend nicht an. Der Leichlinger hat gegenüber Bürgermeister Lutz Wagner persönliche und berufliche Gründe für seine Absage genannt. Er bedaure, welche Auswirkungen seine Entscheidung für die Stadt und den Bürgermeister habe, so Laufs.
Wie die Verwaltung am Montag mitteilte, hat der Sozialdemokrat am vergangenen Freitag das Stadtoberhaupt informiert. Wagner unterrichtete am Wochenende den Verwaltungsvorstand und am Montag die Fraktionen. Laufs hätte den Posten als Beigeordneter für Stadtplanung, Bauen und Klimaschutz am 1. April antreten sollen. Er sollte Nachfolger des Technischen Dezernenten Theo Krämer werden, der in den Ruhestand geht.
„Entsetzt“ über die Absage zu solch einem späten Zeitpunkt
„Herrn Bürgermeister Wagner habe ich persönlich als engagierten, geradlinigen und leidenschaftlichen Kommunalpolitiker kennengelernt, welchem die Belange seiner Stadt in jedem Bereich sehr am Herzen liegen. Die Gründe, die zu meiner Entscheidung geführt haben, liegen außerhalb seines Einflussbereichs“, wird Dominik Laufs in der städtischen Mitteilung zitiert.
In ersten Reaktionen aus der Mehrheitskoalition von Königswinterer Wählerinitiative, SPD und Grünen sprach Dirk Lindemann (SPD) auf Anfrage von einem „großen Schaden“ für die Stadt und einem Dilemma. Stephan Bergmann (KöWI) zeigte sich „entsetzt“ über die Absage zu solch einem späten Zeitpunkt. Man müsse aber jetzt professionell bleiben und voraussichtlich das Ausschreibungsverfahren neu starten.
Lindemann betonte mit Blick auf die Themen Klimaschutz und Bauprojekte, dass es um einen der wichtigsten Bereiche in der Stadtverwaltung gehe; der dürfe nicht lange ohne Führung sein. Der Jurist Dominik Laufs, der zurzeit Referent im NRW-Ministerium für Natur, Umweltschutz und Verkehr ist, hatte sich in der Ratssitzung am 12. Dezember in geheimer Wahl gegen Fabiano Pinto durchgesetzt, den Geschäftsbereichsleiter Städtebau bei der Stadt Bad Honnef.
Der Jurist Laufs war Kandidat der Koalition und erhielt 29 Stimmen, die Opposition plädierte für den Stadtplaner Pinto (20 Stimmen). Die Lager bezeichneten allerdings beide Bewerber, die in einem Assessment-Verfahren mit insgesamt fünf Kandidaten am besten abgeschnitten hatten, als „sehr gute“ Kandidaten.
Wie und auf welche Weise das Besetzungsverfahren für den städtischen Spitzenposten jetzt neu gestartet wird, prüfe die Verwaltung zurzeit, so Stadtsprecher Florian Striewe. Schon am Montag wurde das weitere Verfahren auch bei einer Besprechung mit den Fraktionsvorsitzenden diskutiert. Eine Neuausschreibung der Stelle ist laut Striewe wohl unumgänglich. Eine Lösung brauche man auch für die Zeit der Vakanz, in der das Dezernat gut gemanagt werden müsse. Das könne um sechs Monate gehen.
Stephan Unkelbach (CDU) zeigte sich unterdessen von der Absage Laufs „nicht überrascht“. Königswinter sei für ihn „keine Herzenssache“ gewesen, sondern nur „ein Sprungbrett“. Mit den Worten „auf gar keinen Fall“ reagierte der Oppositionsführer auf ein neues Ausschreibungsverfahren. Das koste nur Zeit und Geld und bringe keine neuen Bewerber. Unkelbach forderte, dass die Koalition auf Fabiano Pinto zugeht. Mit ihm habe man einen Bewerber, der alle Voraussetzungen erfülle und „die beste Lösung für die Stadt“ sei.
Fabiano Pinto wollte am Montag auf Anfrage vorerst keine Stellungnahme zum Thema abgeben.