Eine 32-jährige Frau aus Königswinter muss sich demnächst wegen einer Vielzahl von Raubüberfällen und sogar einer Brandstiftung vor dem Bonner Landgericht verantworten.
AnklageFrau aus Königswinter soll zahlreiche Einbrüche zu verantworten haben
Eine 32-jährige Frau aus Königswinter muss sich demnächst wegen einer Vielzahl von Raubüberfällen, räuberischen Erpressungen, Diebstählen und sogar einer Brandstiftung vor dem Bonner Landgericht verantworten. Die Straftaten soll sie größtenteils mit ihrem Ex-Partner gemeinsam begangen haben. Der Mann war bereits im August 2022 zu neun Jahren Gefängnis verurteilt worden.
Der geständige Drogensüchtige hatte seine Verhaftung seinerzeit als „Rettung“ bezeichnet. Eine Rettung, die der vielfach vorbestrafte Mann offenbar der Angeklagten zu verdanken hatte, die er in einer schwierigen Lebensphase nach einer Haftentlassung kennengelernt hatte. Die beiden verband, so wie es aussieht, eine Beziehung, die man landläufig als toxisch bezeichnen würde. Die Frau hatte ihren Ex angezeigt, sich dann aber in zahlreiche Widersprüche verwickelt und schließlich die Aussage verweigert.
Angeklagte und ihr Partner brachen in ein Haus in Hennef ein
Bei der ersten angeklagten Tat soll die Frau einen Job als Fußpflegerin als Einfallstor genutzt haben, um den bereits Verurteilten zu einem lohnenden Diebstahl zu verleiten: In dem Haus ihrer Kundin gebe es viel zu holen, soll sie dem Mann gesagt haben, der daraufhin am 13. Oktober 2021 mit einem Kumpel in das Königswinterer Einfamilienhaus eingestiegen sein soll. Allerdings gelang es der Bewohnerin, die Eindringlinge zu vertreiben. Im Dezember des Jahres soll das Duo dann in ein leerstehendes Haus in Hennef eingebrochen sein und Gegenstände im Wert von zirka 800 Euro gestohlen haben.
Die nächste Tat ereignete sich auf der Rückfahrt von einem Urlaub auf Fehmarn: Den Discounter in der niedersächsischen Gemeinde Auetal-Rehren kannte die Frau wohl bereits von einem früheren Trip auf die Ostsee-Insel, und so kam es am 9. März 2022 zu einem Überfall. Mit rund 3000 Euro Beute setzte das Paar die Heimfahrt Richtung Rheinland fort.
Auch in das Haus ihrer Vermieterin soll ein Einbruch verübt worden sein
Die drei folgenden angeklagten Taten ereigneten sich dann wieder im Rhein-Sieg-Kreis: In der Nacht des 14. März drangen der Ex-Freund der Angeklagten und ein weiterer Mittäter erstmals in das Wohnhaus der Vermieterin der Frau in Hennef ein. Hintergrund soll hier ein Mietstreit gewesen sein, die Angeklagte wollte, wie die Staatsanwaltschaft glaubt, erreichen, dass ihr Freund Unterlagen für sie stehlen solle.
Außerdem stellte sie wohl weitere Beute bei der als wohlhabend vermuteten Frau in Aussicht. Die Angeklagte soll in einem Mietwagen vor dem Wohnhaus gewartet haben, während die Männer unter anderem eine Digitalkamera, Schmuck, mehrere Aktenordner, die Hausschlüssel sowie die Schlüssel für einen vor dem Haus geparkten Opel gestohlen haben, mit dem sie dann den Rückzug antraten.
An einem Tatort in Hennef vergaßen die Einbrecher eine Karnevalsmaske
Weil sie allerdings befürchteten, dass eine am Tatort vergessene Karnevalsmaske zu ihrer Identifizierung führen könnte, stiegen die Angeklagte und ihr Freund gemäß Anklage zwei Tage später erneut und diesmal gemeinsam in das Haus ein.
Zur Beseitigung möglicher DNA-Spuren soll das Paar ein Feuer im Keller gelegt haben, bei dem das Haus durch Rußentwicklung stark beschädigt wurde. Der Schaden soll sich auf rund 150.000 Euro belaufen haben. Tags darauf sowie am 20. März folgten dann zwei weitere Überfälle auf Supermärkte in Bad Honnef-Aegidienberg und Troisdorf-Spich. Bei beiden Raubzügen soll das Paar zusammen rund 10.000 Euro erbeutet haben.