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Haus Schlesien in KönigswinterNeue Dauerausstellung wird am 20. Mai eröffnet

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Themenmodule werden in der neu gestalteten Dauerausstellung in Form von „Häusern“ aufgebaut. 

Königswinter – Seit Oktober 2020 ist die Dauerausstellung im Haus Schlesien in Königswinter geschlossen. Seither laufen Um- und Ausbauarbeiten in dem historischen Gemäuer am Ortseingang von Heisterbacherrott, das unter anderem das Dokumentations- und Informationszentrum für schlesische Landeskunde beherbergt und bis heute vom Verein Haus Schlesien getragen wird, der den einstigen Fronhof 1978 von der Stadt Königswinter gekauft und über die Jahrzehnte Millionen in dessen Erhalt und Modernisierung investiert hat.

Jetzt aber nähert sich die Einrichtung, die sich als Erinnerungs- und Lernort versteht, mit Riesenschritten der Fertigstellung der neuen Dauerausstellung in dem rund 300 Quadratmeter großen Raum im ersten Obergeschoss, während der neue Saal für Sonderausstellungen schon seit ein paar Monaten wieder in Betrieb ist und zurzeit Teile der Bunzlauer Heimatsammlung zeigt.

Acht „Häuser“ zu verschiedenen Themen

Am 20. Mai, so die Mitteilung von Haus Schlesien, wird die neue Dauerausstellung nun für die breite Öffentlichkeit zu sehen sein. Sie besteht aus acht „Häusern“, die verschiedene Themenmodule enthalten. Demnach beginnt der „Spaziergang“ durch die Ausstellung mit der Erklärung der unterschiedlichen territorialen Zugehörigkeiten Schlesiens in seiner 1000-jährigen Geschichte.

Dabei werde deutlich, „dass die Region im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Seiten beansprucht wurde und wie ihre politischen Grenzen sich veränderten. Die beiden Nachbarhäuser zeigen das Nachwirken dieser Einflussnahme im 20. Jahrhundert, als Schlesien in ein Spannungsfeld zwischen Deutschland und Polen geriet.“

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Noch haben Handwerker und Ausstellungsgestalter das Heft in der Hand in Haus Schlesien. 

Weitere „Häuser“ befassen sich etwa mit den Themen Flucht und Vertreibung während der NS-Zeit und als Folge des Zweiten Weltkriegs sowie mit der „Ankunft in den ,neuen Heimaten’“. Das Sammeln von Erinnerungsstücken – Thema eines weiteren „Hauses“ – war nach Einschätzung von Haus Schlesien auch eine Folge von tiefsitzenden Traumata, ausgelöst durch die Erfahrung des Heimatverlustes, und diente demnach auch der Verarbeitung der Verlusterfahrungen.

Schließlich dokumentieren weitere „Häuser“ die Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schlesiens sowie die Kultur- und Wissenschaftsmetropole Breslau, und „im letzten Haus beschließt die Heilige Hedwig als gemeinsamer Bezugspunkt von Deutschen und Polen den Ausstellungsrundgang“, so die Einrichtung.

Projekt kostet rund 1,6 Millionen Euro

Rund 1,6 Millionen Euro waren für Umbau und Modernisierung des Hauses kalkuliert worden. Finanziert wurde das Großprojekt durch Mittel der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien. Rund 600.000 Euro waren für die Baukosten inklusive Brandschutzmaßnahmen vorgesehen, mit etwas einer Million Euro schlug die Ausstellungsgestaltung zu Buche. Das Land NRW und der Trägerverein sind laut Haus-Schlesien-Leiterin Nicola Remig mit je 60.000 Euro beteiligt.

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In der Ausstellung werden eine Fülle von Originalexponaten durch digital Formate ergänzt. Zu jedem Modul gebe es eine Medienstation mit vertiefenden Informationen sowie eine Mitmachstation für alle Generationen. Die Ausstellung wolle „das Museum zum Erlebnisort machen“. Und der Eintritt bleibt trotz der Investitionen in die neue Dauerausstellung frei.