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GroßbaustelleDie B42-Tunnelkette in Königswinter soll im Herbst 2025 komplett saniert sein

Lesezeit 3 Minuten
Ein Straßentunnel mit zwei gesperrten Fahrbahnen.

Schon weit gediehen sind die Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten im Tunnel Oberkassel der Bundesstraße 42 in Fahrtrichtung Linz.

Seit Jahren wird auf der B42 die Tunnelkette zwischen Bonn-Oberkassel und Königswinter saniert und modernisiert. Jetzt gibt es einen neuen Termin für die Fertigstellung.

Seit Jahren – und damit deutlich länger als anfangs geplant – müssen Pendler auf der Bundesstraße 42 zwischen Bad Honnef, Königswinter und Bonn mit Einschränkungen und Behinderungen leben. Der Grund: Die Arbeiten an der B 42-Tunnelkette zwischen Bonn-Oberkassel und Königswinter sowie an der Drachenbrücke ein Stück weiter südlich.

Auf Anfrage der Redaktion machte der Landesbetrieb Straßenbau NRW jetzt aktualisierte Angaben, was die Fertigstellung angeht. „Voraussichtlich Ende des Jahres“ werde demnach die Baumaßnahme an der Drachenbrücke abgeschlossen sein. Die Sanierung der Fahrbahndecke, die teils heftige Schlaglöcher aufweist, sei für das Frühjahr 2025 geplant.

Seit 2020 wird die 650 Meter lange Drachenbrücke in Königswinter saniert

„Voraussichtlich im Herbst 2025“ werde auch die Modernisierung und Sanierung der Tunnelkette abgeschlossen sein, zu der die Tunnel Oberkassel und Oberdollendorf gehören.

Seit dem Jahr 2020 wird die 650 Meter lange, auf Stelzen stehende, Drachenbrücke oberhalb von Königswinter saniert. Schon seit 2018 steht wegen des maroden Zustands auf dem Bauwerk aus dem Jahr 1962 je Fahrtrichtung nur eine Spur zur Verfügung. Fast 28 000 Fahrzeuge fahren täglich über die Drachenbrücke.

Mehrere Maßnahmen zur Stabilisierung des Bauwerks hat der Landesbetriebe umgesetzt. So wurden unter anderem auf der gesamten Länge 3200 L-förmige Stahlbügel einbetoniert, nachdem mit Höchstdruckwasserstrahlern für jeden Bügel zwei Meter lange Nuten in den Stahlbeton gefräst worden waren.

Nun sollen laut Landesbetrieb voraussichtlich Ende August die sogenannten Ankerblöcke in der Mitte der Brücke montiert werden, an denen „Spannglieder“ befestigt würden. „Vorab werden unterhalb der Brücke weitere statisch relevante Bauteile montiert“, so eine Sprecherin des Landesbetriebs auf Anfrage.

Baukosten für Drachenbrücke lagen im Oktober bei bis zu acht Millionen Euro

Geplant war als dritte Maßnahme, durch 85 Bohrungen jeweils zwei Stabspannglieder mit einem Querträger unter der Brücke zu verbinden; die dafür in den Asphalt gefrästen „Löcher“ waren vorübergehend geschlossen und sind kürzlich zum Teil wieder geöffnet worden.

Ursprünglich war die Fertigstellung der Brücke schon im Jahr 2021 geplant gewesen, doch dann erwiesen sich unter anderem alte Pläne als nicht immer korrekt. Ging man anfangs von Baukosten in Höhe von 3,8 Millionen Euro aus, war man schon im Oktober 2023 bei bis zu acht Millionen Euro angelangt. Dreimal hatte die B 42 wegen der Brückenarbeiten komplett gesperrt werden müssen. Zum Teil waren chaotische Verkehrsverhältnisse in Königswinter die Folge.

Hohe Betonsäulen, zum Teil mit Baugerüsten.

Auf Stelzen steht die 650 Meter lange Drachenbrücke der B42-

In der Tunnelkette zwischen Bonn-Oberkassel und Königswinter werden voraussichtlich Ende August die Arbeiten in den Tunneln in Fahrtrichtung Köln (Bergseite) beginnen, nachdem bislang nur die Fahrtrichtung Linz (Rheinseite) saniert und modernisiert wurde.

Laut Landesbetrieb werde der Verkehr dann zunächst einspurig in Richtung Linz und einspurig in Richtung Köln geführt; die rechte Spur in Fahrtrichtung Köln (Bergseite) werde gesperrt, um – wie schon auf der Rheinseite – die Betoninstandsetzungen durchzuführen und mit dem Einbau der sicherheitstechnischen Tunnelausstattung beginnen zu können.

„Voraussichtlich ab Oktober wird der Tunnel Oberdollendorf in Fahrtrichtung Köln komplett gesperrt“, so eine Sprecherin des Landesbetriebs. „Der Verkehr wird dann in diesem Bereich im Gegenverkehr auf der Fahrtrichtung Linz geführt“, also auf der bereits sanierten Rheinseite. Die Anbindung „Grüner Weg“ (Ausfahrt Oberdollendorf beziehungsweise Oberkassel) bleibe jederzeit erhalten.

Die bis zu 50 000 Fahrzeuge, die zwischen Bonn-Oberkassel und Königswinter täglich auf der B 42 unterwegs sind, dürfen auf dem vier Kilometer langen Abschnitt seit Langem nur mit Tempo 40 fahren. Die Stauanfälligkeit vor allem im Berufsverkehr bleibt den vielen Pendlern also erstmal erhalten.

Modernisierung der B42-Tunnelkette bei Königswinter für rund 54 Millionen Euro

Seit 2021 wird auf und an der Strecke mit der Tunnelkette gebaut. Insgesamt investiert der Landesbetrieb rund 54 Millionen Euro in die Sanierung und vor allem die sicherheitstechnische Aufrüstung, was unter anderem Beleuchtung, Fluchtwege, Löschwasserleitungen, Schranken sowie Kameraüberwachung betrifft.

Eigentlich sollte Ende 2023 alles fertig sein. Doch dem Termin kamen die Corona-Pandemie und Materialmangel sowie einige böse Überraschungen dazwischen. Die Fachleute zeigten sich unlängst aber sicher, dass sie auf der Bergseite von den auf der Rheinseite gesammelten Erfahrungen profitieren könnten.