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Neue Mobilstation eingerichtetBarrierefreiheit von Haltepunkten in Königswinter erfordert mehr Zeit

Lesezeit 4 Minuten
Die Mobilstation in Himberg in Bad Honnef

Die Mobilstaton in Himberg wurde für 405.000 Euro umgebaut.

Der Haltepunkt in Bad Honnef-Himberg wurde für 405.000 Euro umgebaut. Barrierefreiheit in Königswinter wird es nicht vor 2027 geben.

Der Einstieg in die Verkehrswende für den Bergbereich der Stadt Bad Honnef – das ist nach Einschätzung von Bürgermeister Otto Neuhoff die jetzt fertiggestellte Mobilstation im Ortsteil Himberg. 405.000 Euro hat der barrierefreie Umbau und die Modernisierung der Haltestelle am Rondell neben der Landesstraße 143 gekostet, 316.100 Euro kamen dabei vom Nahverkehrsverband go.Rheinland. „Nur so geht’s“, meinte das Stadtoberhaupt über die Zusammenarbeit und die gemeinsame Finanzierung.

Der neue Verkehrsknoten verknüpft nicht nur die Buslinien besser, er verbindet auch den Fahrradverkehr und den Öffentlichen Nahverkehr stärker. Die Schnellbuslinie 51 (Bad Honnef – Windhagen), eine flotte Verbindung zwischen Berg und Tal, ist besser verknüpft mit den Buslinien 560 (Richtung Oberpleis) und 561 (Richtung Wülscheid).

Neue Mobilstation hat drei Unterstände mit begrüntem Dach

Die Fahrgastzahlen rechtfertigten die Einrichtung einer Mobilstation an der Stelle, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Laut Christoph Nagel, Bereichsleiter bei go.Rheinland, sind es rund 350 Fahrgäste am Tag. Das sei für einen ländlichen Standort wie den in Aegidienberg „relativ viel“, sagte er dieser Zeitung.

An der neuen Mobilstation gibt es drei Fahrgastunterstände (mit begrüntem Dach), Fahrradabstellmöglichkeiten (überdacht und frei) sowie Abstellplätze für die RSVG-Mietfahrräder. Der neue Haltepunkt ist komplett barrierefrei, schafft also niveaugleiche Einstiege und ist mit taktilen Elementen für sehbehinderte Menschen ausgestattet.

Im Herbst sollen digitale Fahrgastinformationen installiert werden

Nach Einschätzung der Stadt Bad Honnef steht die Mobilstation in Himberg „genau an der richtigen Stelle“. Aegidienberg sei ein stark wachsender Ortsteil mit rund 7200 Einwohnern. Neue Baugebiete würden unter anderem am Rederscheider Weg und der Aegidienberger Straße geplant. Neue Arbeitsplätze entstünden durch die Erweiterung der Wirtgen Group (Windhagen), und in den letzten Jahren habe die Stadt viel Geld investiert, etwa in fünf neue Kitas, das Jugendzentrum oder die Sporthalle.

Laut Bürgermeister Otto Neuhoff soll es nicht bei der einen Mobilstation in Bad Honnef bleiben. Im Zuge der Modernisierung des Bahnhofes in Rhöndorf und des geplanten Neubaus des Bahnhofs Bad Honnef sollen demnach zwei weitere entstehen. Eine vierte Mobilstation könnte es perspektivisch auf dem Aegidiusplatz geben, so Neuhoff bei der Eröffnung des neuen Haltepunktes in Himberg.

Er ist in rund drei Monaten gebaut worden. Durch die zeitweise einspurige Verkehrsführung und die dafür installierte Baustellenampel gab es vor allem in den Zeiten des Berufsverkehrs Staus und Behinderungen. Im Herbst dieses Jahres will die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) an der Station noch digitale Fahrgastinformationen installieren.

Königswinter: 21 von 114 Haltestellenorten sind vollstängig barrierefrei ausgebaut

Unterdessen wird die Nachbarstadt Königswinter es voraussichtlich nicht schaffen, alle dafür vorgesehenen Bushaltestellen wie eigentlich geplant bis 2027 barrierefrei auszubauen. Das teilte Cornelia Hollek, bei der Stadt zuständig für die technische Planung, jüngst im Bau- und Verkehrsausschuss auf Anfrage der CDU mit. „Insbesondere der ZOB Oberpleis wird aufgrund der sehr hohen Komplexität noch längere Zeit in Anspruch nehmen.“

Zuletzt hatte es Streit zwischen der Stadt und dem Landesbetrieb Straßen NRW wegen des vorgesehenen Umbaus der Haltestelle Am Kuxenberg in Thomasberg gegeben. Die Landesbehörde lehnte die Ideen der Stadt als nicht verkehrssicher ab, da die Haltestelle in einer Kurve liegt; die Verwaltung brach den Umbau ab. Insgesamt lehne der Landesbetrieb die Planung für zwei Standorte an Landesstraßen innerhalb von Ortschaften ab, so Hollek.

Nach ihren Angaben gibt es in Königswinter 114 Haltestellenstandorte. Davon seien 21 vollständig und zwei teilweise barrierefrei ausgebaut. Für drei Standorte laufe die Ausschreibung beziehungsweise die Bauphase, zehn seien in der Planung und für 25 weitere sei der Ausbau „prinzipiell erforderlich“. Für 26 Standorte sei kein Ausbau vorgesehen.

Über die seit Jahren diskutierten Pläne für den ZOB hieß es zuletzt im Ausschuss für Stadtentwicklung: „Der gesamte Bereich soll hinsichtlich Nutzungsmischung, stadträumliche Funktion und Verkehrsführung ÖPNV neu geplant und verbessert werden.“ Dafür müssten umfangreiche Grundlagen ermittelt werden. So hätten sich etwa bei den Eigentumsverhältnissen von Gehwegen neue Informationen ergeben. Aufwendig sei auch die Klärung technischer Fragen bei der darunterliegenden Tiefgarage.

Nach Angaben von 2020 kommen am ZOB allein morgens rund 20 Busse mit etwa 1000 Schülern an, die zum nahen Schulzentrum wollen. Die Stadtverwaltung strebt nach eigenen Angaben einen Umbau des ZOB ab 2026 an.