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VersammlungKritik der Bürger an den Plänen für die Rheinpromenade in Königswinter hält an

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Ein Paar auf dem Fußweg der Lindenallee an der Rheinpromenade.

Noch mehr zum Flanieren einladen als heute soll die Rheinpromenade in Königswinter, wenn deren rund 14 Millionen Euro teure Umgestaltung denn umgesetzt wird.

Bei einer Bürgerversammlung zur Umgestaltung der Rheinpromenade und der Rheinallee in Königswinter gab es erneut Kritik. Im Fokus: Die Verkehrsführung für Radfahrer.

Die Gegner der Umgestaltung der Rheinallee und der Rheinpromenade in Königswinter lassen sich nicht überzeugen. Das wurde bei der Bürgerversammlung der Stadt am Dienstagabend deutlich. Geschätzt mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger kamen in die Aula der CJD-Schule. Gemessen an den Wortmeldungen, waren die Kritiker in der Überzahl.

Vorschläge für Radverkehr in Königswinter als „brandgefährlich“ bezeichnet

Als „brandgefährlich“ geißelte einmal mehr der Altstädter Jörg Pauly die geplante Verkehrsführung, laut der die Radfahrer Richtung Norden künftig entgegen der Einbahnstraße über die Rheinallee fahren sollen.

Dafür sollen die Radler an zwei Stellen – an der Fähre im Süden und an der Generalkonsul-von-Weiß-Straße im Norden – per Ampel über die Trasse der Stadtbahn geleitet werden. Radfahrer aber hielten sich nicht an rote Ampeln, betonte Pauly.

Eine Visualisierung zeigt Menschen an Tischen am Rhein, Spaziergänger und Kinder an einem Brunnen.

Der Entwurf für die neue Rheinpromenade, hier in Höhe der Clemens-August-Straße.

„Wir machen keine Planung für illegal fahrende Radfahrer“, hielt dem Daniel Ebbers vom Büro BPR-Ingenieure entgegen, der zusammen mit Irene Lohaus die Planung vorstellte. Das Büro Lohaus Carl Köhlmos hatte 2020 den Wettbewerb zur Umgestaltung der in die Jahre gekommenen Prachtmeile am Rhein gewonnen.

Erklärtes Ziel der Planung, die die Rheinpromenade als Park betrachtet, ist es, die Radfahrer aus dem Areal herauszubekommen. Laut Daniel Ebbers funktioniert die Ampellösung auch deshalb, weil künftig – nach dem Bau der bahnparallelen Ersatzstraße — nur noch 1000 statt heute 3000 Autos am Tag über die Rheinallee fahren würden.

Dass mehrere Bürger die Fahrrad-Idee kritisierten und betonten, dass aus ihrer Sicht nicht genug Platz auf der Rheinallee neben der Bahntrasse zur Verfügung stehe, konterte Daniel Ebbers im Verlaufe des Abends mehrfach. Der Platz reiche aus. Und: „Wir können Ihre Stadt nicht größer bauen als sie ist.“ Die Planer müssten unter den Bedingungen arbeiten, wie sie sind.

Gastronomen an der Rheinallee in Königswinter fürchten um ihre Existenz

„Die Planung ist schön gemacht, nur ist sie nicht hilfreich für uns Gastronomen“, sagte Salha Sherif, Inhaberin des Café Nice an der Rheinallee, die ebenfalls gegen die Umgestaltung ist und die im Laufe der Versammlung einen Handlautsprecher auspackte, um sich so Gehör zu verschaffen. Nach Intervention von Stadtsprecher Florian Striewe legte sie ihn wieder zurück in einen Beutel.

Doch auch der Sorge der Gastronomen am Rhein, die um ihre Außengastronomie und damit um ihre Existenz fürchten, weil die Fahrradpläne zulasten der Gehwegflächen gehen, versuchte Irene Lohaus zu entkräften.

Die Planung sei noch einmal überarbeitet worden. Demnach werde die Stadt zur Fahrbahn hin nun eine feste „Einfassung“ installieren, die es ermögliche, den Abstand der Außengastronomie zur Straße auf 25 Zentimeter zu verringern. Heute betrage der Abstand rund 90 Zentimeter, der unter anderem durch Blumenkübel hergestellt wird.

Bei der Bürgerversammlung stellten die Planer unter anderem auch das Lichtkonzept vor sowie die Beläge und Steine, die sich je nach Abschnitt der Promenade – wie Gehweg unter den Alleebäumen oder Fußweg am Rhein – unterscheiden sollen.

Promenade in Königswinter als „traumhaft“ bezeichnet

Lohaus bezeichnete die Promenade mit der Lindenallee als „Pfund schlechtin“ und als „traumhaft“. Allerdings sei das „Material“ in die Jahre gekommen. Laut dem Entwurf soll in Höhe der Drachenfelsstraße ein „Promenadenplatz“ entstehen, im Süden soll es in Höhe der Clemens-August-Straße ein „Siebengebirgsplatz“ mit Brunnenanlage werden; dort soll künftig auch das Café stehen, das sich heute in der Mitte der Promenade befindet.

Nach Lohaus' Angaben werden mit der Umgestaltung etwa zwölf Bäume gefällt werden müssen, dafür würden aber 19 neu gepflanzt. Kritische Äußerungen gab es unter anderem auch mit Blick auf die Materialien (darunter gelber Granit), die vorgesehenen neuen Laternen oder an der verkürzten Aufstellfläche auf dem Rechtsabbieger zur Fähre, was besonders bei Hochwasser zu einem Rückstau auf der Rheinallee führen könnte.

Am Mittwoch sind die Pläne Thema im Ausschuss für Stadtentwicklung

Daniel Ebbers zeigte sich aber überzeugt, dass an dem Knotenpunkt durch die heutige Technik die Ampeln so geschaltet werden könnten, dass sie nach Bedarf auf Grün schalteten. Vorrang aber, auch das stellte der Planer klar, würden auf der Rheinallee immer die Stadtbahnen der Linie 66 haben.

Die Kosten des Gesamtprojekts waren bisher auf rund 14 Millionen Euro geschätzt worden. Das Land hat dafür gerade sieben Millionen Euro aus Mitteln der Städtebauförderung zugesagt.

Am Mittwoch, 4. September, steht das Thema Rheinallee auf der Tagesordnung des Ausschusses für Stadtentwicklung (Rathaus Oberpleis, 17 Uhr).