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Containeranlage im GewerbegebietKönigswinter schafft Wohnraum für Geflüchtete

Lesezeit 2 Minuten
Auf einer großen Bodenplatte steht ein weißer Wohncontainer.

Die Bodenplatten im Gewerbegebiet Krahfeld wurden bereits 2016 gegossen. Jetzt werden sie als Fundamente für die Wohncontainer genutzt.

Die Stadt Königswinter schafft Wohnraum für geflüchtete Menschen in einem Gewerbegebiet.

Im Jahr 2016 ließ die Stadt Königswinter angesichts der damaligen Flüchtlingskrise im Gewerbegebiet Krahfeld Bodenplatten gießen, um dort Container für bis zu 240 geflüchtete Menschen zu errichten. Das Projekt wurde aber sozusagen auf halbem Wege gestoppt. Weil die gelieferten Container nicht den gesetzlichen Anforderungen zum Brand- und Lärmschutz entsprachen, stieg die Stadt aus dem Vertrag aus.

Hinzu kam, dass die Flüchtlingszahlen stark zurückgingen. Die Bodenplatten aber liegen bis heute – und sollen nun doch noch als Fundamente für Wohncontainer genutzt werden.

40 Menschen will die Stadtverwaltung zunächst an der Humboldtstraße unterbringen. Rund 1,6 Millionen Euro sollen für den Kauf und die Errichtung der Containeranlage bereitgestellt werden, so die Vorlage für den Hauptausschuss. Wie berichtet, sind die Kapazitäten in den Gemeinschaftsunterkünften in Königswinter mit 334 untergebrachten Menschen (Stand 27. Dezember 2022) nahezu erschöpft. Die Bezirksregierung Arnsberg habe die Zuweisung von weiteren 127 Menschen zur Erfüllung der Flüchtlingsquote angekündigt.

Königswinter: 32 Einzelcontainer in der Humboldtstraße geplant

In der Humboldtstraße gebe es noch zwei freie große Bodenplatten und eine kleine; eine dritte Platte ist zurzeit vorübergehend mit Sanitär- und Umkleideräumen des nahen Bauhofes belegt. Auf der kleinen Platte soll mit vier Containern ein Verwaltungs- beziehungsweise Beratungscontainer für Mitarbeiter und Ehrenamtler errichtet werden.

Auf einer großen Platte sollen 32 Einzelcontainer für 40 Menschen gestellt werden, sie enthalten neben Schlaf- und Aufenthaltsräumen, Sanitär-, Koch- und Waschräume. Bei Bedarf könnten auch auf der zweiten Platte Container für 40 Menschen errichtet werden. „Alle Container werden zudem so ausgelegt, dass sie bei Bedarf aufgestockt werden können“, schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage für die Kommunalpolitiker.

Der Ausschuss soll darüber hinaus entscheiden, ob die Oberpleiser Kita „Rappelkiste“ für 50.000 Euro zur Flüchtlingsunterkunft umgebaut wird. In den Gruppenräumen der Kita, die ins neue „Mosaik“ (ehemalige Paul-Moor-Schule) zieht, könnten Schlafplätze für acht Menschen geschaffen werden; die Nebenräume böten Platz für Familien zwischen zwei und fünf Personen.

Alternativ schlägt die Verwaltung die Nutzung des Hauses Dollendorfer Straße 12 vor. Das Gebäude hat die Stadt als potenzielle Erweiterungsfläche für den Busbahnhof gekauft. Vorübergehend wurde es von der Musikschule genutzt, die aber auch ins „Mosaik“ zieht. In dem Haus könnten im Ober und Dachgeschoss je eine Familie unterkommen.

Hauptausschuss, Montag, 16. Januar, 17 Uhr, Sitzungssaal Rathaus Oberpleis.