Die KG Spitz pass op und Sitzungspräsident Tobias Morgenstern machten die Mehrzweckhalle Eudenbach zum Narrentempel.
Prunksitzung in KönigswinterPinkfarbener Elefant im jecken Porzellanladen

Allen Grund zu guter Laune hatten die Jecken bei der Prunksitzung in der Mehrzweckhalle Eudenbach.
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Angeführt vom Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Eudenbach marschierten Elferrat, Prinzenpaar und Kinderprinzenpaar in Begleitung der Showtanzgruppe Scarabäus des TuS Eudenbach in den bunt geschmückten Narrentempel des Oberhau ein und wurden von den Jecken begeistert begrüßt.
Nach seiner Amtsübernahme als Sitzungspräsident hatte Tobias Morgenstern seine Brandprobe bei der Proklamation und nach einem ersten Frühschoppen mittlerweile schon einiges an Routine gewonnen, um durch das Sitzungsprogramm zu führen. Nach einem schmissigen Tanz der Mädels von Scarabäus war die Reihe an Peter Löhmann, der mit ein paar Luftballon-Zaubertricks startete.
Wechselspiel von Einfalt und Besserwisserei
Der gebürtige Oldenburger, der seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt hat, ist als Newcomer im Karnevalsgeschäft und ließ seine Kindheit in den 80er Jahren Revue passieren und staunte nicht schlecht über die Sangesfreudigkeit der Oberhauer, die vom Titelsong der Sesamstraße über Oldies bis zu den gängigen Karnevalssongs reichte.
Mit „Der Een on de Anne“ kam ein karnevalistisches Zwiegespräch im klassischen Sinne auf die Bühne, das lustige Situationen des Alltags skizzierte und im Wechselspiel von Einfalt und Besserwisserei die Lachmuskeln bearbeitete. Kölsche Mundart covern ist das Merkmal von „Drickes“, der für tolle Stimmung im Publikum sorgte. Was fürs Auge boten die „Raketen“, die mit Akrobatik und Tempo über die Bühne wirbelten und ihren tänzerischen Ideenreichtum eindrucksvoll demonstrierten.
„Nit fööhle, sons klatsch et“
Die Stimmung hochkochen ließen anschließend „Bel Air“ mit ihren schwungvollen Mundartliedern, die den Geschmack des Publikums hundertprozentig trafen. Lieselotte Lotterlappen agierte gewohnt spitzzüngig und hatte stets die Lacher auf ihrer Seite. Dabei hat „der pinkfarbene Elefant im Porzellanladen“ auch eine bemerkenswerte musikalische Ader, die das Publikum in den Bann zieht.
Mit „Nit fööhle, sons klatsch et“ zog ein Oberhauer Eigengewächs in gewohnter Manier auf, das dann die Bühne wahrhaft rockte. Die Männertanzgruppe kombinierte wieder komplizierte Schrittfolgen mit Hebefiguren und Pyramiden, die schon beim Zuschauen zu Atempausen führten und zeigten, dass die Jungs es wirklich draufhaben, wenn sie in ihren Schottenröcken auftreten. Den Schlusspunkt setzte „Cologne Unplugged“, die schon mehrfach die Oberhauer Jecken mitreißen konnten und die aufs Neue die Narrentempel genannte Mehrzweckhalle in den Grundfesten erschütterten.