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Zu viele Autofahrer im NaturschutzGastronom baut Schranke auf dem Weg zum Drachenfels in Königswinter

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Die Front eines Autos ist im Bild, das vor einer rot-weiß gestreiften Sperre steht. Dahinter ist eine Straße in Wald zu erkennen.

Die Sperre am Kutschenweg oberhalb der Hirschburg zum Drachenfels.

Weil zu viele Besucher illegal ins Naturschutzgebiet fahren, installiert Gastronom Hermann Nolden eine Sperre auf dem Kutschenweg.

Illegale Fahrten durch das Naturschutzgebiet Siebengebirge auf den Drachenfels sind offenbar nicht die Ausnahme, sondern an der Tagesordnung. Diese Erfahrung hat zumindest Hermann Nolden gemacht, der seit vielen Jahren die Gastronomie auf dem Drachenfelsplateau mit dem Glaskubus betreibt.

Vor allem abends gebe es „unglaublich viel Autoverkehr“ auf den Drachenfels, berichtet der Gastronom, der jetzt von sich aus aktiv geworden ist, um die illegalen Fahrten zumindest zum Teil zu unterbinden. Nolden hat auf eigene Kosten auf dem Kutschenweg oberhalb der Hirschburg eine „Schranke“ installieren lassen.

Wenn die Lieferanten fürs Plateau durch sind, wird sie verschlossen. In der Regel sei das mittags der Fall, sagt Nolden. Er will mit der Maßnahme ein Stück weit auch seine Mitarbeiter und Zulieferer aus der Schusslinie nehmen. Denen sei vorgeworfen worden, geschützte Tiere wie Feuersalamander zu überfahren.

Stadt Königswinter plant, Poller auf dem Kutschenweg zu installieren

Dabei seien es rund 1000 Fahrten von Touristen und Ausflüglern im Jahr, die verbotenerweise den Kutschenweg benutzen, schätzt der Gastronom. Bei drei bis vier Fahrten am Tag sei diese Zahl schnell erreicht.

Der Kutschenweg, der von der Landesstraße 331 an der Hirschburg und am Dechen-Denkmal vorbei bis aufs Drachenfelsplateau führt, gehört dem Verschönerungsverein für das Siebengebirge. Der VVS trägt Noldens Schrankenlösung aber ausdrücklich mit, wie Geschäftsführer Werner Stieber auf Anfrage betont. Man unterstütze jede Möglichkeit, die illegale Fahrten im Naturschutzgebiet Siebengebirge verhinderten.

Fahrspuren auf dem Waldstück zeigen, dass Autofahrer die Schranke querfeldein umfahren.

Quer durch die Natur: Manch ein Autofahrer umfährt offenbar sogar die Halbschranke.

Hermann Nolden nimmt mit seiner „Halbschranke“ eine geplante städtische Lösung mit versenkbaren Elektro-Pollern quasi vorweg. Am Kutschenweg in Höhe der Hirschburg, am Oberweingartenweg ein Stück unterhalb des Lemmerz-Freibades und an der Drachenfelsstraße etwas oberhalb der Talstation der Drachenfelsbahn sollen die E-Poller installiert werden. Das hat im März der Bau- und Verkehrsausschuss bei je einer Gegenstimme der CDU und der Linken beschlossen.

Versenkbare Poller auf dem Weg zum Drachenfels kosten 108.000 Euro

Rund 108.000 Euro sollen die Poller insgesamt kosten, die es in Königswinter bereits am Marktplatz und an der Fußgängerzone gibt. Mit je 10.000 Euro sind der VVS und der Rhein-Sieg-Kreis dabei. Ziel sei es, hieß es in der Sitzungsvorlage, „den illegalen Kraftfahrzeugverkehr zum Drachenfels zu unterbinden.“

„Zwischenzeitlich ist die Planung abgeschlossen und die Poller sind ausgeschrieben“, teilte eine Stadtsprecherin dieser Tage auf Anfrage mit. Voraussichtlich im Herbst könnten sie installiert werden. Ob auch an der Straße „An der Helte“ ein E-Poller notwendig ist, solle eine Verkehrszählung zeigen.

Bei einer Anliegerversammlung Anfang Juni hat nach Angaben der Sprecherin das Thema Zugangsberechtigung eine große Rolle gespielt. Es habe „verständlicherweise viel Verunsicherung bei den Betroffenen“ gegeben. Die Poller sollen unter anderem durch Kartenleser oder QR-Codes gesteuert werden können.

Der VVS erteilt nach eigenen Angaben Ausnahmegenehmigungen für das Befahren der gesperrten Straßen im Naturschutzgebiet nur äußerst restriktiv, heißt es auf seiner Webseite. Der Verein sei verpflichtet, „die Einhaltung der Naturschutzvorgaben sicherzustellen“.