Rund 550 Meter hoch durften die Modelle über dem Gelände an der Sauerwiese in Buchholz aufsteigen.
EudenbachModellflug-Fans pilgern aus der ganzen Region zur Flugshow nach Königswinter
Die Maus saß fest im „Habicht“. Ein Motorflugzeug, ein reines Zweckmodell, zog den Segelflieger samt ARD-Maskottchen am Pfingstsonntag in den Himmel über den Modellflugplatz Eudenbach. Aber nicht nur sie stieg vor den Augen hunderter kleiner und großer Gäste in strahlend blaue Höhen.
Rund 550 Meter hoch durften die Modelle über dem Gelände an der Sauerwiese in Buchholz aufsteigen, die Freigabe hatte der gastgebende Verein, die Modellfluggruppe Eudenbach bei der Flugsicherung erwirkt. „Das ist für diesen besonderen Tag mehr als die sonst üblichen 360 Meter“, so Vorsitzender Dieter Enkelmann.
In die Luft ging, was den Bodenpiloten Spaß macht
Geflogen werden durfte freilich nicht überall, sondern grundsätzlich nur über dem Modellflugplatz und unter Sicherheitsauflagen wie dem schützenden Zaun zwischen dem Zuschauerbereich und dem Start- und Landeplatz.
In die Luft ging, was den Bodenpiloten Spaß macht: Vom Segler, Motormodellen, Slowflyern und Hubschraubern über Kunstflugmaschinen bis zu Turbinenjets mit Elektro- oder Verbrennerantrieb. Der „Fieseler Storch“ war die erste Maschine der Flugshow: Angetrieben von einem 8-zylinder V-Motor benötigt die urige Propellermaschine nur kurze Start- und Landestrecken, gerade einmal zehn Meter.
Früher wurde das (echte) Flugzeug während des Krieges eingesetzt, später als Verbindungs- und Beobachtungsflugzeug und für Krankentransporte. „Damit konnte man im Prinzip auf jeder kleinen Waldwiese oder Lichtung starten und landen, das hat es für die Personenrettung sehr wertvoll gemacht.“
Maximal bis 25 Kilogramm dürfen die Modelle schwer sein, die beim Showfliegen abheben, „alles was ´drüber ist, benötigt eine Sondergenehmigung“. Danach richteten sich denn auch die Teilnehmer aus der gesamten Region, aus dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Kölner Raum wie aus dem Westerwald, die mit ihren Schätzen angereist aufwarteten.
Modellflug-Fan baute fünf Jahre an einer zweimotorigen U17
Flugzeuge aus Vollholz oder Glasfaser-verstärktem Kunststoff - so präsentierte sich auch die „Monsun“, als ein reiner Holzbausatz, ausgenommen die Motorhaube. Drinnen saß Käptn´ Blaubär. Doch es sind nicht immer Bausätze, die den Hobbyflieger fesseln.
Fünf Jahre baute Enkelmann an einer zweimotorigen U17. Der Flieger wiegt 30 Kilo, mitgebracht hatte die alte Dame also erst gar nicht. Die Herausforderung bei Bau: von diesem Flieger gab es lediglich einen Bauplan, „und man wusste nicht, ob das Ding auch fliegt.“
Enkelmann hielt durch bis zum Erstflug 2022. Und dann flog sie, und wie. Zunächst beim Testflug, dann nach der Anmeldung zweimal vor einem Prüfer. Kreise, achter Bahnen, drosselnde Motoren - für den Nachbau eines leichten Bombers aus dem Zweiten Weltkrieg bestimmte der Prüfer die Flugfiguren. Bis dahin raste das Herz des Erbauers, „das war fürchterlich, aber ein Riesenerfolg und ein bisschen so, als ob man selbst dringesessen hätte.“