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SiebengebirgeNaturschützer kritisiert Forstamt wegen Wegesanierung scharf

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Neuer Basalt für die Forstwege: Über die Arbeiten im Siebengebirge gibt es Streit.

Königswinter – Nur Reparatur oder ein Ausbau? Die Arbeiten des Regionalforstamtes Rhein-Sieg-Erft an den Waldwegen im Naturschutzgebiet Siebengebirge hat der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Rhein-Sieg zu einer Art Generalabrechnung genutzt. Vorsitzender Achim Baumgartner wirft der Forstbehörde vor, mit den Arbeiten auf den Wegen am Oelberg und am Kloster Heisterbach gegen die Naturschutzgebietsverordnung verstoßen und damit „geltendes Recht gebrochen“ zu haben.

Sie erlaube nämlich keinen Wegeausbau, sondern nur Erhaltungsmaßnahmen. Der BUND prüfe zurzeit, ob und welche rechtlichen Schritte er einleite. Die Optionen reichten bis zur Klage vor dem Verwaltungsgericht wegen der fehlenden Erlaubnis nach dem Bundesnaturschutzgesetz.

Das könne Baumgartner gerne machen, reagiert Stephan Schütte, der Leiter des Regionalforstamtes, gelassen auf die Klageandrohung und auf die Vorwürfe des BUND. Es handele sich nämlich nicht um einen Ausbau, sondern lediglich um die Instandsetzung der Hauptwege, die für den Forstbetrieb, aber auch für Fahrzeuge der Feuerwehr im Falle eines Waldbrandes nutzbar sein müssten. Es werde nur eine neue wassergebundene Decke mit Basalt aus dem örtlichen Steinbruch am Hühnerberg aufgebracht und keine Veränderung am Wald vorgenommen.

„Natur holt sich das Terrain zurück“

Und Schütte wiederholt Aussagen, die sein Amt schon im November gemacht hat, als es die Arbeiten auf den Wegen angekündigte, die durch den Abtransport von Zehntausenden durch den Borkenkäfer abgestorbener Fichten mit Lastwagen massiv beschädigt worden waren: „Diese Maßnahme sieht zunächst für viele Waldbesucher so aus, als würde im Wald eine neue ,breite Straße' gebaut.“ Die Natur werde sich jedoch von den Wegebanketten aus ihr Terrain zurückerobern und dem Waldweg seinen ursprünglichen Charakter zurückgeben.

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Achim Baumgartner kritisiert hingegen, dass der Wegeausbau die natürliche Wasserführung beeinträchtige und eine „Wanderbarriere für Kleintiere“ darstelle. Der BUND-Vorsitzende bezeichnet darüber hinaus aber auch den Einschlag der toten Fichten als „strategisch falsch“ und hält neu aufgestellten Jagdkanzeln und Ansitze für illegal, die laut Forstbetrieb nötig seien, „um den durch den selbst verursachten Kahlschlag ansteigenden Rehbedarf besser bekämpfen zu können“ so Baumgartner. Einen „Rehgalgen“ zum Ausweiden von geschossenem Wild, der im Naturschutzgebiet errichtet worden war, habe das Regionalforstamt wieder beseitigen müssen.

Beim Rhein-Sieg-Kreis ist unterdessen eine Anzeige eingegangen, auf deren Basis man sich die Situation vor Ort anschauen wolle, so eine Sprecherin auf Anfrage. Allerdings gebe es bisher keine Hinweise, dass „die Maßnahmen den rechtlich zulässigen Umfang überschreiten“.