Bei Wind und WetterRund 150 Gäste kamen zum Friedensfeuer in Lohmar
Lohmar – Widriger hätten die Umstände nicht sein können mit Schnee, Wind, feuchter Kälte, matschigen Wiesen und einem glitschigen Feldweg, der den Anmarsch für manche zur Rutschpartie werden ließ. Das „Friedensfeuer“ in Scheid, das die Interessengemeinschaft „Land schafft Versorgung“ NRW um Landwirt Klaus Weber zugunsten der Aktion „Lohmar hilft“ für die Ukraine auf die Beine gestellt hatte, stand am Freitagabend unter keinem guten Stern, was das Wetter anbetraf. Und doch trotzten vier Bands, ein Chor und rund 150 Gäste der Winterwitterung und zeigten sich solidarisch mit den Menschen in der Ukraine.
Traktor-Korso
Auch das Höhner-Konzert zugunsten der Flutopfer vom Ahrhochwasser September vergangenen Jahres hatte Klaus Weber und „Land schafft Versorgung“ organisiert. 500 Traktor rollten seinerzeit durchs Aggertal zur „Konzertwiese“ in Kreuznaaf. Mehrere tausend Besucher feierten die Kölner Band und deren Ohrwürmer. Und sie zeigten sich spendenwillig. Rund 20.000 Euro waren zusammengekommen.
Lieder, wie „Freiheit“ von „Westernbehagen“ schürten die Hoffnung ebenso wie viele Songs von „ARTgerecht“, Defacto“ und der „RSW-Band“ sowie die aufmunternden Gospels des Good-News-Chor Seelscheid. Dessen „Hold On, Help Is On The Way“ (Haltet aus, wir sind auf dem Weg) und „We Stand United“ (Wir stehen zusammen) weckten Zuversicht. So wurde das Konzert auch zum besinnlichen Miteinander rund um die Kanonenöfen und schwedischen Feuer. In einen mit Sitzbänken aufgerüsteten Pferdeanhänger hatte sich die Clique um Kreislandwirt Dietmar Tüschenbönnen zurückgezogen, stimmte von dort ein in die Lieder und genoss die Rostbratwürtse, die ein wenig innere Wärme spendeten. Max Herchenbach gehörte mit seinem Grill zu den Caterern wie die fünfköpfige Familie von Axel und Marion Oberdörster, die zwischen den 30 Treckern ihren mobilen Getränkestand aufgebaut hatte.
Erst vor 14 Tagen sei bei ihm die Idee für die Veranstaltung „Ein Funken Hoffnung“ entstanden, berichtete Klaus Weber. Er habe viel Zuspruch seitens der Bühnenakteure gefunden, die alle auf Gage verzichteten. Das Helferteam ebenfalls spontan und „äußerst engagiert“ zusammengefunden. Zu dem gehörten Marc Schmitz und Zoe Ronia, die mit einer leeren Milchkanne durch die Reihen zogen und Spenden sammelten. „Leider ist nicht viel übrig geblieben angesichts der vielen Kosten“, bilanzierte Organisator Weber. Aber wichtig sei auch „das Zeichen der Solidarität“ gewesen. Besonders freute sich Weber über den Besuch und die Musikstücke von Franz-Josef Graf, der als „Trompeter vom Ahrtal“ lange die Betroffenen der Flutkatastrophe mit seiner Musik tröstete.