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Corona-Testzentrum LohmarTeam von Freiwilligen nimmt Abstriche im Minutentakt

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Nummer eins: Bürgermeisterin Claudia Wieja wurde kurz vor dem offiziellen Start von Daniela Kessler abgestrichen.

Lohmar – Stau an der Jabachhalle: Zum Start des Schnelltestzentrums hatten alle Wartenden Geduld und gute Laune mitgebracht, wie Arno Henrich: „Ich freue mich, dass es endlich losgeht. In den nächsten Tagen wollen wir vom Golfclub alle Mitarbeiter im Büro und auf dem Green hierherschicken.“

Auch wenn der kostenlose Test nur eine Momentaufnahme sei, gebe er doch Sicherheit, sagte der 66-Jährige. Dennoch werde er auch direkt nach dem Negativ-Ergebnis weiter Maske tragen und den Sicherheitsabstand einhalten. „Sicher ist sicher.“

Auch spontane Besuch sind möglich

Der Andrang wird anhalten. Schon vor einigen Tagen meldete das Orga-Team um Manu Gardeweg für die erste Woche: „Wir sind ausgebucht.“ Spontane Besuche seien aber möglich: „Niemand wird weggeschickt.“ Mit dem Pkw, mit dem Fahrrad, aber auch zu Fuß wie Ursula (75) und Harry Wilke (79) oder im Rollstuhl können die Bürger auf den hinteren Schotter-Parkplatz am Donrather Dreieck kommen.

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Auch zu Fuß können die Bürger den Drive-in aufsuchen, wie hier das Ehepaar Ursula und Harry Wilke.

Anmeldung und Registrierung laufen per Internet, Smartphone und QR-Code – funktionieren aber auch ohne Handy, so Gardeweg, Koordinatorin des Netzwerks „Lohmar hilft“, die das Zentrum innerhalb weniger Tage auf die Beine stellte und den Betrieb überwiegend mit Ehrenamtlern stemmt, darunter viele mit medizinischen Vor-Kenntnissen und einige auch mit Test-Erfahrung.

Daniela Kessler zückte am Montag fast im Minutentakt die Wattestäbchen und ließ die Testwilligen „Ah“ sagen für den Rachenabstrich. Drei Schichten übernimmt die gelernte Arzthelferin und zweifache Mutter in dieser Woche – als Freiwillige. Die 44-Jährige ist geübt, verhinderte mit dem „Lohmar hilft“-Team schon mehrere Hotspots in Firmen im Rhein-Sieg-Kreis.

Testergebnis nach einer Viertelstunde

Kessler steckt den Stab in ein Plastikröhrchen mit Pufferlösung, dann übernimmt René Hill. Der Feuerwehrmann gibt den gesammelten Speichel in ein Testkit, überträgt die Nummer der Probe in die Computer-Software. Nach einer Viertelstunde steht das Ergebnis fest und wird auf dem Bildschirm abgehakt.

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Wer nicht warten will, kann es per E-Mail abrufen, bei Positiv-Testungen werde der Proband umgehend angerufen und das Gesundheitsamt informiert, so Gardeweg. Das übernehme sie selbst oder Co-Leiter Thomas Becker-Conrad, Mitarbeiter von Hardy Kreutz ’ Firma „MedProdukt“, die mit „Lohmar hilft“ vor Ort zusammenarbeitet, ebenso wie Jo Langen mit seinem Unternehmen „Jola Rent“.

Das Lohmarer Schnelltest-Zentrum ist nicht nur Vorbild für andere Kommunen, „Lohmar hilft“ unterstütze auch bei der Personalgewinnung und Schulung, sagte die Koordinatorin Manu Gardeweg. Während den Betrieb an der Jabachhalle überwiegend rund 30 Ehrenamtliche stemmen, die lediglich eine Aufwandsentschädigung bekommen, erhalten die Kräfte in anderen Zentren, wie in Hennef, Stundenlöhne.

Geklärt ist die Abrechnung mit dem Bund. Pro Testung gibt es 15 Euro, darin sind die Kosten für den Schnelltest von etwa 3,50 Euro enthalten. „Lohmar hilft“ arbeitet mit zwei örtlichen Firmen zusammen, die Container und Software und Schnelltests zur Verfügung stellen.

Gardeweg denkt schon einen Schritt weiter: „Am liebsten würde ich hier ein Impfzentrum anschließen.“ Doch noch gebe es zu wenig Impfstoff. (coh)

Kreutz, Langen und Gardeweg hatten am Vortag die Helfer eingewiesen, die Datenschutzbestimmungen erläutert und die Verantwortung betont. „Wenn Zweifel bestehen, ob richtig abgestrichen wurde, die Probe lieber verwerfen.“Nur durch Impfen und Testen könne wieder Normalität einkehren, sagt Klaus Przikling, 84, der in seinem Alltag vor allem den Sport vermisst: „Ich bin Tänzer.“

Die Unsicherheit in Bezug auf das Virus sei indes groß. Er sei zwar schon zweimal geimpft worden, traf aber letztens zufällig einen Bekannten, der danach erfuhr, dass er Corona-positiv ist. „Deshalb habe ich mich hier eingereiht. Sicher ist sicher.“