Gelbe E-Flotte wächstPost in Lohmar braucht durch Online-Boom mehr Platz
Lohmar – Der boomende Onlinehandel verändert das Stadtbild: Radeln derzeit noch fünf Briefträger durch Lohmar-Ort, wird es künftig nur noch einen einzigen geben, der in die Pedalen eines elektrischen Trikes tritt.
Alle anderen Zusteller der Deutschen Post bringen Briefe und Pakete mit dem strombetriebenen Lieferwagen. Denn die sperrigen Sendungen brauchen mehr Platz – auch beim Umladen und Sortieren. Den bietet der neue Zustellstützpunkt im Gewerbegebiet Auelsweg.
Neue Halle groß genug für weiteres Wachstum
Zuvor hatte das Team Lohmar-Zentrum auf 430 Quadratmetern die Post sortiert und die Fahrzeuge beladen, das Team Wahlscheid auf 199 Quadratmetern. Alle insgesamt 32 Mitarbeiter zogen nun in eine knapp 1000 Quadratmeter große, angemietete Halle direkt an der Autobahn, die dreieinhalb Monate lang umgebaut worden war. Die städtische Wirtschaftsförderung habe das Unternehmen bei der Stadtortsuche unterstützt, berichtete der Beigeordnete Bernhard Esch.
„Mehr Luft“ sei hier und Raum für weiteres Wachstum, sagte Katharina Putz, als Niederlassungsleiterin für die Postleitzahlbezirke 51 und 53 zuständig. Als wichtigster Post- und Paketdienstleister suche die Post stets Mitarbeiter.
Die Konkurrenz müsse man nicht scheuen: Zu den Stundenlöhnen ab 14,59 Euro (im Schnitt 19 Euro) kämen unter anderem Sozialleistungen, betriebliche Gesundheitsvorsorger und die Möglichkeit zur Altersteilzeit, so Putz. Die fünf Tage-Woche gehe je nach Dienstplan von Montag bis Freitag oder von Dienstag bis Samstag. Und: Alle Zusteller erhielten sofort einen unbefristeten Vertrag.
Die Post sei zudem das nachhaltigste Unternehmen in der Branche. Bereits 14 von 20 Lohmarer Lieferfahrzeugen, die sogenannten E-Scooter, führen mit Strom. Die restlichen sollen folgen. Doch anders als bei eigenen Neubauten befindet sich auf dem Hallendach keine Photovoltaikanlage, die Ladesäulen auf dem Parkplatz würden aber mit 100 Prozent Ökostrom gespeist, sagt Putz auf Nachfrage.
Am Auelsweg kommen seit knapp zwei Monaten frühmorgens etwa 93.500 Briefsendungen pro Woche aus dem Briefzentrum Troisdorf an sowie 8.900 Pakete aus dem Paketzentrum Neuwied. Die Zusteller beliefern von hier aus 15.335 Haushalte. Ab August wird es statt derzeit 20 dann 24 Verbundbezirke geben, in denen ein Bote Briefe und Pakete bringt.
Auch am Montag kommt der Bote
Nur ein Briefbezirk bleibt übrig, der mit dem E-Trike bedient wird – bei jeder Witterung und weiterhin montags. Auch wenn an diesem Tag die Menge an Sendungen immer weiter schrumpft. Denn Geschäftspost werde nicht am Wochenende verschickt, erläutert Pressesprecher Dieter Schuhmachers, und immer weniger Menschen schrieben Briefe.