Ho-Chi-Minh-PfadÄste liegen quer über dem Weg

Unpassierbar: Der „Ho-Chi-Minh-Pfad“ ist wegen quergelegter Äste nicht mehr zu erkennen.
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Lohmar – Helmut Röseler ist passionierter Läufer. Den Ho-Chi-Minh-Pfad in Lohmar-Heide nutzt der Krahwinkeler nur noch zum Spazierengehen mit seiner Frau – oder, wie der 71-Jährige es ausdrückt, zum „zügigen Gehen“. Denn der Rundweg – Dauer etwa zwei Stunden – ist an sich schon eher eine Sache für sportlich Ambitionierte. Er führt an steilen Waldhangen entlang, bergauf und bergab, über einen Bach, durch tiefe Hohlwege und dunkle Fichtenbestände. Ein verwunschenes Fleckchen Erde.
Doch als das Ehepaar Röseler vor einigen Tagen von einem Urlaub in den Niederlanden zurückkam, fand es seinen Lieblingspfad so gut wie unpassierbar: Jede Menge Fichtenäste quer über den Weg gelegt – teilweise sogar massive Baumstämme. „Da sind offenbar vor kurzem Bäume gefällt worden“, so Röseler, „Wer auch immer das war, hat einfach alles liegen gelassen.“ Das kann er nicht verstehen: „So viele Menschen nutzen diesen Weg. Warum nimmt man uns das einfach?“
In der Tat: Der Ho-Chi-Minh-Pfad, auch bekannt unter dem Namen „Jägerpfad“, ist beliebt. So manche Wanderer nehmen lange Anfahrtswege in Kauf, um die Natur zu genießen – was man schon an den Nummernschildern der geparkten Autos erkennt. Trotz des abgeschiedenen Eindrucks, den der Weg vermittelt, ist er doch recht gut erreichbar. Da verwundert es kaum, dass Wanderer nicht die einzigen Nutzer geblieben sind: Auch Reiter und Mountainbiker tummeln sich auf dem schmalen „Trail“ – bei gutem Wetter kann es dort schon einmal eng werden. Reiter könnten allerdings auch den nahe gelegenen Reitweg nutzen, der eigens für sie ausgewiesen ist.
Die Mountainbiker-Site „Frosthelm.de“ erklärt, wie: „Am Ortseingang von Heide gibt es einen Parkplatz, der zum Gasthaus Franzhäuschen gehört. Direkt neben diesem führt ein Weg entlang des Waldes. Folgt man dem Weg geradeaus, so gelangt man auf einen Wendehammer und biegt dort wieder links ab.“
Allerdings ist der Ho-Chi-Minh-Pfad nicht der einzige, der im schlechten Zustand ist, berichtet Marianne Treder vom Verein Wanderfreunde Rhein-Sieg: „Die Wege sehen teilweise zum Gotterbarmen aus, weil die Waldarbeiter einfach die Äste uns Stämme dort liegen lassen, wo sie den Baum gefällt haben.“ Diese Erfahrung mache sie im Staatsforst in Kaldauen auch des öfteren – wohlgemerkt auch auf ausgewiesenen Wanderwegen.
„Deshalb sind wir Wanderer manchmal gezwungen, uns im Wald neue Wege zu suchen“, beklagt Treder. Früher, als noch mehrere Personen gemeinsam die Forstarbeiten erledigt hätten, sei es nicht so schlimm gewesen.