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Ein Jahr StillstandDarum rollen die Bagger beim Restaurant Kavala in Lohmar noch nicht

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Das geschlossene Restaurant Kavala in Lohmar-Donrath: Ein weißes Haus mit Spitzdach und gauben, davor ein leerer Parkplatz. Unkraut wächst und Müll liegt an der Treppe.

Das geschlossene Restaurant Kavala in Lohmar-Donrath. Erst im Frühjahr 2025 sollen hier die Bagger anrollen.

Der Bauvorantrag ist genehmigt, trotzdem wird in Donrath noch nicht gebaut. Der Investor Thöne Hochbau erklärt, woran das liegt.

Das Gestrüpp wuchert um die Treppen des ehemaligen Restaurants Kavala in Donrath herum, im Eingangsbereich liegen Elektrogeräte, Fenster stehen offen – das Gebäude verfällt. Vor einem Jahr wurden einige Bäume gefällt, viele davon morsch. Doch wer erwartete, dass bald die Bagger anrollten, sah sich getäuscht. Eigentlich sollen auf dem Areal 13 Wohnhäuser entstehen. Derzeit tut sich jedoch scheinbar nichts.

Bernd und David Thöne, Geschäftsführer und Prokurist der Baufirma Thöne Hochbau, nennen auf Nachfrage dieser Zeitung die Gründe für den Stillstand. Zum einen seien es die gestiegenen Bauzinsen, zum anderen die politischen und juristischen Streitigkeiten um die Baupläne.

Zehn Doppelhaushälften und drei Einfamilienhäuser sind geplant

Ursprünglich waren auf dem Areal 16 Doppelhaushälften mit zwei Geschossen plus Staffelgeschoss geplant. Eine Bürgergemeinschaft aus Anwohnerinnen und Anwohnern legte Widerspruch dagegen ein, kritisierte die geplanten Bauten als zu massiv. Sie gab ein Rechtsgutachten in Auftrag. Auch der Stadtrat schloss sich dem Einspruch an. Thöne kam den Protestierenden entgegen, die Häuser werden kleiner, außerdem entstehen nur zehn Doppelhaushälften und drei Einfamilienhäuser. Diese Überarbeitung fand Zustimmung seitens der Politik. Nicht aber bei der Bürgergemeinschaft, die auch dagegen Einspruch einlegte.

„Der ist inzwischen vom Tisch, die Bauvoranfrage bei der Stadt ist Ende 2023 genehmigt worden“, sagt Prokurist David Thöne. Nun könnte der Bauantrag folgen, aber: „Das ganze Verfahren im Austausch mit Politik und Anwohnern hat eineinhalb Jahre gedauert. Wir mussten woanders tätig werden; auch, um Geld zu verdienen“, erklärt er. „Wir hatten noch ein zweites Projekt in Planung, in der Aggerstraße in Siegburg.“ Dort entstehe ein Acht-Parteien-Haus. Erst wenn das fertig sei, gehe es in Lohmar los – voraussichtlich im Frühjahr 2025.

Der Firma kommt das nicht ganz ungelegen, denn ein zweiter Grund für die Verzögerung sind die gestiegenen Bauzinsen. Auch die Baufirma nimmt für ihre Projekte einen Kredit auf. „Die Zinsen betrugen lange weniger als ein Prozent, jetzt liegen sie bei 4,5 Prozent. Das legen wir natürlich wieder auf die Baukosten um, das heißt, die Grundstücke werden für Interessenten teurer“, sagt Geschäftsführer Bernd Thöne. Die beiden rechneten aber wieder mit fallenden Zinsen. „Aktuell bewegen wir uns auf 3,5 Prozent zu – je geringer die Zinsen, desto besser.“

Ein Mann mit Hut und einer mit kurzen, blonden Haaren stehen vor dem geschlossenen Restaurant Kavalla in Lohmar-Donrath.

Die Entwickler Bernd und David Thöne vor dem geschlossenen Restaurant Kavalla in Lohmar-Donrath.

Denn auch die Kundinnen und Kunden – auf Familien liegt der Fokus – müssten einen Kredit aufnehmen. „Wenn der zu teuer ist, wird ein Hauskauf uninteressant“, sagt Bernd Thöne. Leider seien Fördermittel gestrichen worden, als das Bundesverfassungsgericht den Haushalt der Bundesregierung gekippt hatte. „Die soll es nun doch wieder geben. Vorgesehen waren aber auch nur drei Milliarden – das ist zu wenig“, kritisiert der Senior.

Bauvorhaben in Lohmar-Donrath: „Zwei Jahre Stillstand tun natürlich weh“

Allgemein gebe es bei Bauvorhaben in Deutschland zu viel Bürokratie. „Die Energieauflagen werden fast jedes Jahr verschärft“, ergänzt der Junior. Man werde als Bauherr „nicht gerade mit offenen Armen empfangen“, sagt sein Vater.

Die Kommunikation mit dem Bauamt der Stadt Lohmar funktioniere aber gut, es wisse über die Hintergründe der Verzögerungen Bescheid. Und auch über die Donratherinnen und Donrather wollen die beiden nichts Schlechtes sagen, auch wenn es viele Gerüchte gegeben habe, etwa, dass der Investor das Grundstück längst wieder verkauft habe: „Wir haben hier auch viele Freunde, stehen in gutem Austausch mit den Anwohnern, klären offene Punkte mit ihnen. Viele finden es gut, dass hier was passiert“, sagen die Thönes. Auch sei man sich sicher, dass sich die Häuser gut in die Umgebung einfügen werden.

„Zwei Jahre Stillstand tun natürlich weh, da muss man das Geld woanders rein holen“, sagt David Thöne. „Wir sind aber zuversichtlich, dass wir beim Verkaufsstart der Häuser ein gutes Angebot bieten können.“