Bürgermeisterin Claudia Wieja wird durch einen Scheinangriff abgelenkt. So lief der Rathaussturm der Jecken auf das Lohmarer Rathaus.
RathaussturmDreigestirn gelangt mit einer List ins Lohmarer Rathaus
Von Anfang an ohne Chance war Lohmars Bürgermeisterin Claudia Wieja. Die stellte sich zwar mutig mit ihren Stellvertreterinnen Brigitte Bäcker-Gerdes und Marion Cramer sowie ihrem Stellvertreter Guido Koch den Narren am Eingang zum Rathaus in den Weg, doch am Ende nutzte ihr das nichts. Sie musste die Verwaltungshochburg aus der Hand geben. Der Sturm war gut vorbereitet.
Das Dreigestirn – Prinz Bork I., Bauer Sven und Jungfrau Maximiliane – hatte sich in der Feuerwache in Lohmar bei einem gemeinsamen Frühstück gestärkt und einen listigen Plan zur Übernahme der Macht ausgearbeitet.
In Lohmar gibt es nämlich eine Besonderheit. Bauer Sven ist schon im Besitz aller wichtigen Schlüssel für die Stadt und trägt sie an seinem Gürtel. Ein wenig mulmig wurde es Wieja schon, als sie die jecke Truppe anrücken sah. Der Wagen des Zugleiters fuhr voran, Christoph Stark saß am Steuer. Hinter ihm sorgte ein Musikzug für Stimmung. Und dann ging es Schlag auf Schlag. Das Dreigestirn begründete kurz und knapp, warum es die Macht übernehmen wollte, nämlich zur Förderung des Frohsinns und um ganz nebenbei das Thema Verkehr, das zuletzt keine Freude bereitet habe, neu zu regeln.
Jecken ärgern sich über lange Staus an der Autobahn in Lohmar
Insbesondere die langen Staus bei der Sanierung an der Autobahn hatten für Ärger gesorgt. Wieja könne zwar nichts dafür, aber das spiele keine Rolle. Auch die Bearbeitung der einen oder anderen Anfrage im Rathaus lasse zu wünschen übrig, monierten die Tollitäten. Man habe den Eindruck, im Zweifel würden einige Dinge einfach ausgesessen. Da nutzte es auch nicht, dass die Bürgermeisterin auf ihre Erfolge hinwies, wie zum Beispiel die neuen Wartehäuschen mit Regenschutz. Die Narren hatten kein Erbarmen.
Denn plötzlich stürmte eine uniformierte Truppe mit Äxten heran, um die Rathaustür aufzubrechen. In dem ganzen Trubel allerdings war auf einmal das Dreigestirn verschwunden. Wenig später wusste man, wohin. Die drei winkten aus dem Rathausfenster. Der Sturmangriff war vom Trifolium genutzt worden, um mit dem Schlüssel des Bauers durch den Hintereingang einzudringen. Damit hatte wirklich keiner gerechnet.