Betriebsrat und Geschäftsführung haben sich verständigt, dass der Stellenabbau bei GKN Driveline nicht so drastisch ausfällt wie bislang geplant- vorerst.
AutomobilzuliefererGKN Driveline International baut in Lohmar 155 Stellen ab
Beim Lohmarer Automobilzulieferer GKN Driveline International sollen nun doch vorerst nicht so viele Stellen abgebaut werden, wie vom Unternehmen zunächst geplant. Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall haben sich Arbeitgeber und Betriebsrat in einer Einigungsstelle bereits vor Weihnachten nach mehrwöchigen Verhandlungen darauf verständigt, dass vorerst nur 155 von derzeit 415 Stellen am Lohmarer Standort wegfallen.
Das Ergebnis der Verhandlungen wurde erst jetzt veröffentlicht. Ursprünglich hatte das Unternehmen angekündigt, 255 Jobs streichen zu wollen, mehr als 60 Prozent aller Stellen am Standort. „Wir sehen es als einen Erfolg an, dass sich Betriebsrat und Unternehmen in der Einigungsstelle auf einen Sozialplan und einen Interessenausgleich verständigen konnten“, sagt Melanie Bensberg, die die GKN-Beschäftigten als Gewerkschaftssekretärin der IG Metall betreut.
IG Metall fordert Standortsicherung für Lohmar
In den Verhandlungen habe man immerhin auch verbesserte Abfindungen für die Beschäftigten vereinbaren können, die ihren Job verlieren sollen. Darüber hinaus soll für die vom Jobverlust betroffenen Mitarbeitenden eine Transfergesellschaft gegründet werden.
Gewerkschaftssekretärin Melanie Bensberg berichtete, dass sich GKN Driveline bislang weigere, mit der IG Metall, die ihre Mitgliederzahl in dem Unternehmen zuletzt deutlich steigern konnte, grundsätzlich über eine Sicherung des Standortes Lohmar und eine Beschäftigungssicherung für die verbleibenden Beschäftigten zu verhandeln. „Immerhin wurde in der Einigungsstelle aber verbindlich vereinbart, dass sich Unternehmensleitung und Betriebsrat zusammensetzen, um eine Strategie für die Zukunft des Standortes zu entwickeln.“
GKN Driveline International gehört zur britischen Dowlais-Gruppe, die nach eigenen Angaben weltweit führend bei Antriebstechnologien ist. Am Standort Lohmar entwickelt das Unternehmen bislang sogenannte 3-in-1-Systeme für E-Autos, bei denen Getriebe, Elektromotor und die Elektronik eine Einheit bilden.
Offenbar auch wegen der zuletzt rückläufigen Nachfrage nach E-Autos und der politischen Diskussion über eine Kehrtwende beim Verbrennerverbot in der Automobilbranche stellt das Unternehmen jetzt die Lohmarer Entwicklungsabteilung infrage. Dort arbeiten vor allem Ingenieure und andere hoch qualifizierte Entwickler.