Lohmars Bürgermeisterin Claudia Wieja hatte die Lidl-Vertriebs-GmbH nach dem Ärger um Parkplatzgebühren am Weihnachtsmarktsonntag angeschrieben.
„Möchten uns entschuldigen“Lidl äußert sich nach Knöllchen-Ärger in Lohmar
Die massenhaft verteilten Knöllchen am Weihnachtsmarktsonntag auf dem Lidl-Parkplatz im Zentrum haben ein Nachspiel. Nach der Berichterstattung unserer Zeitung hat Bürgermeisterin Claudia Wieja die Lidl-Vertriebs-GmbH in Leverkusen angeschrieben. Wenige Tage später kam die Antwort: „Wir möchten uns noch einmal ausdrücklich für die entstandenen Unannehmlichkeiten entschuldigen“, heißt es in dem Brief. Vor Ort wolle man sich nun mit Wieja treffen, zum Gedankenaustausch.
Etliche Marktbesucher, darunter betagte und gehbehinderte Menschen, sowie viele der ehrenamtlichen Standbetreiber hatten die freie Fläche unweit des Kirchdorfs wie gewohnt als Parkplatz genutzt und zwei bis drei Wochen später, wie berichtet, eine Zahlungsaufforderung im Briefkasten gehabt. 30 Euro Verwarngeld verlangte das Münchner Unternehmen, das seit kurzem diesen und weitere Parkplätze des Discounters gepachtet hat und bewirtschaftet.
Lidl möchte mit Bürgermeisterin Wieja über Lösungvorschläge sprechen
Vertreter des Unternehmens wollen nun voraussichtlich Ende Februar nach Lohmar kommen, um die Haltung von Lidl zu erklären und Wiejas Vorschläge zu besprechen. Die Bürgermeisterin hatte angeregt, den Platz zumindest an einigen Tagen im Jahr, wenn größere Veranstaltungen stattfinden, für die Bürger zur Nutzung freizugeben. In dieselbe Richtung zielte auch die Berichterstattung dieser Zeitung.
Es sei zwar verständlich, wenn ein Supermarktbetreiber zu den Öffnungszeiten die Stellplätze für die Kundschaft frei halten und verhindern wolle, dass auf dem privaten Gelände Dauerparker die Stellplätze blockieren.
Zu überdenken sei indes, die Knöllchen auch nach Ladenschluss und während des Weihnachtsmarktes zu kassieren. Durch ein Kamerasystem wird derzeit jeder Autofahrer erfasst, auch wenn er nur kurz seinen Wagen dort abstellt, um beispielsweise die umfangreiche, kleingedruckte Nutzungsordnung zu lesen, und sich danach entscheidet, den Platz wieder zu verlassen.