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Realschule LohmarGroßes Abschiedsfest mit ehemaligen Lehrern und Schülern am 1. Juli

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Beim großen Abschiedsfest will Realschul-Rektor Wolfgang Martin auch alte Schüler-Kunstwerke an die Schüler zurückgeben.

Lohmar – Mit zeitweise über 900 Schülern war sie die größte Realschule im Rhein-Sieg-Kreis und auch eine der größten in NRW. Doch nun sind nur noch 125 Jugendliche der zehnten Jahrgangsstufe übrig. Da kommt Wehmut auf so kurz vorm Schuljahresende. Es ist zugleich der letzte Gongschlag für die 1978 gegründete Realschule Lohmar. Zugunsten der neuen Gesamtschule schlägt auch für die Hauptschule Lohmar, gegründet 1968 in der Bildungsreform, das letzte Stündlein.

Trotz des traurigen Endes dieser für Lohmar einst so bedeutenden Realschule wollen deren Leiter Wolfgang Martin, sein Vorgänger Dieter Lohmann, seine Ex- und heutigen Kollegen sowie die ehemaligen Schüler ganz groß feiern, am 1. Juli in der Jabachhalle mit Musikgruppen und allem Drum und Dran.

Über 30 Treffpunkte für die verschiedenen Jahrgänge erleichtern dabei das Wiederfinden. Die Hauptschule, die im gesellschaftlichen Leben der Stadt unter anderem wegen des Karnevals eine große Rolle gespielt hat, feiert im kleineren Rahmen am 30. Juni ihr Ende.

Kunstwerke werden zurückgegeben

Derzeit räumt Rektor Martin unter anderem auch die verbliebenen Werke aus dem Kunstunterricht zusammen. Die Ex-Realschüler können ihre Arbeiten am 1. Juli beim Fest wiedererkennen und mitnehmen. Dazu zählen auch, soweit aufbewahrt, alte Referate.

Vor 1978 gab es nur eine Hauptschule in Lohmar und eine in Wahlscheid. Wer eine andere weiterführende Schule besuchen wollte, musste in benachbarte Kommunen wie Siegburg, Troisdorf, Rösrath und Overath fahren. Das war für die Lohmarer Kommunalpolitiker lange ein großer Makel in ihrer 1969 gegründeten und schnell wachsenden Großgemeinde.

Schließlich hatte der Kölner Regierungspräsident als Vertreter der Landesregierung ein Einsehen mit dem Drängen der Lohmarer. Der Bau der Realschule war zugleich der Start für das heute so große Schul- und Sportzentrum Donrather Dreieck mit Gymnasium, Gesamtschule, der einst weit bekannten Kulturveranstaltungsstätte Jabachhalle 1 und Jabachhalle 2, Sportplätzen, Tennishalle, Jabachkindergarten, Feuerwehr und seit einem Jahr auch Jugendzentrum. Dort sollte übrigens auch mal ein Hallenbad entstehen.

Auch Park der Villa Friedlinde war im Gespräch

Ex-Bürgermeister Horst Schöpe (SPD), damals noch Kämmerer, kaufte für die Gemeinde sämtliche Grundstücke im Donrather Dreieck von Landwirten und anderen Eigentümern auf. Der Erste Spatenstich in dem damals noch landwirtschaftlich genutzten Gelände fand übrigens im Sommer auf einem Kornfeld statt. Zuvor waren für den Standort des Schulneubaus so kostbare innerstädtische Flächen wie der Frouardplatz oder der Park der Villa Friedlinde im Gespräch und auch ein Gelände neben der Hauptschule oben am Lohmarer Wald.

Bereits seit 2012 nahmen Haupt- und Realschule wegen der neuen Gesamtschule keine neuen Fünftklässler mehr auf. Beide schrumpften seither mit jedem entlassenen Jahrgang, weil „von unten“ keine Klassen nachkamen. In diesem Sommer steht mit dem Abgang des letzten Jahrgangs das Ende bevor. Alle, die eine weiterführende Schule in Lohmar besuchen wollen, können seit fünf Jahren nur noch auf das 1991 gegründete Gymnasium gehen, ebenfalls im Donrather Dreieck. Oder in die 2012 gegründete Sekundarschule, die 2016 in eine Gesamtschule umgewandelt wurde.

Rektor Wolfang Martin wechselt nach Bergisch Gladbach

Wolfgang Martin (62) ist außer an der Realschule Lohmar zugleich Leiter der ebenfalls im Juli auslaufenden Overather Realschule. Zum neuen Schuljahr geht er bis zu seiner Pensionierung an die Marie-Curie-Realschule in Bergisch Gladbach. Diese läuft ebenfalls bald zugunsten einer Gesamtschule aus.

So weit hat es die kommissarische Leiterin der auslaufenden Hauptschule Lohmar künftig nicht. Ute Schmitz-Porten ist schon jetzt „nebenher“ didaktische Leiterin an der Gesamtschule (Rektor Uwe Spindler), die zwei Standorte hat, nämlich die Gebäude der Haupt- und der Realschule. Nach den Sommerferien ist sie ganz an der Gesamtschule, die dann schon sechs Jahrgänge umfasst.

Die letzten 43 Hauptschüler werden am 30. Juni in einer Feier entlassen, bei der tanzende ehemalige Schülerinnen und eine Gruppe der Gesamtschule auftreten. Am 7. Juli feiern Ex- und heutige Lehrer unter sich in der Aula. Eine solche Feier machen die Ex-Kollegen der Realschule auch noch. Wolfgang Martin will übrigens die Homepage der Realschule weiterbetreiben. Als „digitales Denkmal“, wie er sagt. (ca)