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Rettungswagen vor Ort30 Personen atmen Pefferspray an Lohmarer Schule ein – Zwei Verletzte

Lesezeit 2 Minuten
Ein Rettungswagen und ein Notarztwagen stehen auf dem Hof der Gesamtschule in Lohmar.

Durch Missbrauch von Pfefferspray an der Gesamtschule Lohmar gibt es mehrere Leichtverletzte.

An einer Lohmarer Schule wurden 30 Personen untersucht, aber niemand verletzt.

Aufregung an der Gesamtschule Lohmar am Mittwochvormittag: Zwei Schüler hatten in einer Toilette mit Reizgas hantiert, mehrere Kinder und Jugendliche sowie eine Lehrkraft klagten daraufhin über Atemwegsreizungen. Ein Schüler und ein Lehrer wurden leicht verletzt vom Rettungsdienst behandelt, ins Krankenhaus musste aber niemand.

Gegen 10.15 Uhr hatte die Schulleitung den Notruf gewählt. Daraufhin eilten mehrere Rettungswagen und ein Notarzt zur Hermann-Löns-Straße im Lohmarer Zentrum. Auch der Organisatorische Leiter des Rettungsdienstes im Rhein-Sieg-Kreis kam hinzu. Die freiwillige Feuerwehr wurde ebenfalls alarmiert.

Reizgas zieht aus Toiletten in benachbarte Klassenräume

Wie die Polizei berichtet, hatten ein 12-jähriger und ein 15-jähriger auf einer Toilette im Untergeschoss das Pfefferspray versprüht, das der Jüngere mitgebracht hatte. Dabei wurde der 15-Jährige leicht verletzt. Ein 35-jähriger Lehrer, der zufällig auf der Toilette zugegen war, nahm den Stoff ebenfalls auf und wurde verletzt.

Wie Peter Völkerath, Einsatzleiter der Feuerwehr, berichtete, seien das Reizgas zu benachbarten Klassenräumen gezogen. Als die Jugendlichen diese verließen, seien sie mit dem Stoff in Kontakt gekommen, er habe auf ihrer Kleidung gehaftet. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler – insgesamt rund 30 Personen – hatten sich bereits ins Freie begeben. Sie saßen in einem überdachten Bereich des Schulgeländes und wurden von den Ärzten und Rettungskräften untersucht, teilweise auch in einem Rettungswagen.

Feuerwehr spricht von 30 „betroffenen“ Personen

Die Feuerwehr spricht in diesem Zusammenhang von rund 30 „betroffenen“ Personen, als verletzt wurde keines der Kinder eingestuft. „Sieben oder acht Kinder klagten über schmerzende Augen und Atemwegsreizungen“, sagte Völkerath. Ein Transport ins Krankenhaus sei aber nicht notwendig gewesen, eventuell begäben sich die Schülerinnen und Schüler später noch in ärztliche Behandlung. Auch der 15-Jährige und der Lehrer wurden vor Ort entlassen.

Feuerwehrleute hatten bereits den Hochdrucklüfter vom Fahrzeug geholt, dieser habe jedoch nicht zum Einsatz kommen müssen. Die betroffenen Schülerinnen und Schüler wurden von ihren Eltern abgeholt, für die übrigen ging der Unterricht ganz normal weiter.

Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung

Die Toilette und die beiden angrenzenden Klassenräume sind aktuell gesperrt, sie werden gründlich gereinigt und können morgen wieder genutzt werden, teilte die Stadt Lohmar in sozialen Medien mit.

Die Polizei stellte die kleine Sprühdose mit dem Pfefferspray sicher. Die Eltern der beiden Schüler wurden informiert. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung.

Hinweis: In einer früheren Version des Textes war von 25 Verletzten die Rede. Die Feuerwehr hat ihre Aussagen dahingehend korrigiert, das haben wir entsprechend übernommen.