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Speed-Debating in LohmarSchüler sprechen mit Bürgermeisterin und anderen Vertretern

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In der Jabachhalle in Lohmar fand zum dritten Mal das Speed-Debating statt.

Lohmar – Alathéa Magne und Ann-Charlott Maibaum waren gut vorbereitet: „Was haben Sie denn in Lohmar schon für den Klimaschutz getan?“, wollen die beiden 15-jährigen Gesamtschülerinnen von Matthias Schmitz und Christian Simons wissen. Der Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz und der städtische Klimamanager berichteten von ihren Projekten.

„Wir statten kommunale Gebäude nach und nach mit Photovoltaik aus. Wo die Schräge der Dächer das nicht zulässt, schauen wir, wann die Gebäude renoviert werden, um sie dann umzurüsten“, erklärt Schmitz. Zugleich, ergänzt Simons, wolle man mehr Leihräder und Carsharing-Angebote in Lohmar etablieren, „damit weniger Autos auf der Hauptstraße unterwegs sind.“ Ann-Charlott und Alathéa nicken zustimmend.

Beim Speed-Debating in Lohmar nahmen 24 Schüler teil

Bei der dritten Auflage des Lohmarer Speed-Debatings hatten 24 Schülerinnen und Schüler von Gymnasium und Gesamtschule die Möglichkeit, mit Vertreterinnen und Vertretern der Stadt und aus der Politik ins Gespräch zu kommen.

In Zweiergruppen saßen sie den Entscheidungsträgern gegenüber, stellten und beantworteten Fragen. Nach zehn Minuten und einem Gong wechselten sie zum nächsten der neun Tische und Themen.

„Dabei geht es auch darum, Verständnis für die Gegenseite aufzubringen, denn wenn ein Bauvorhaben nicht umgesetzt werden kann, wollen die Jugendlichen wissen, warum“, sagte Fabian Feldmann, Leiter des Amts für Jugendförderung und Organisator des Speed-Debatings. „Uns ist es wichtig, die Jugend zu hören, auch über ihre Anliegen hinaus.“

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Alathéa Magne (vorne) und Ann-Charlott Maibaum (beide 15) im Gespräch mit Bürgermeisterin Claudia Wieja.

So zogen Alathéa und Ann-Charlott vom Tisch des Umwelt- und Klimaschutzausschusses zu dem von Bürgermeisterin Claudia Wieja, sprachen mit Vertretern des Bauausschusses und der Verkehrsplanung. Alathéa regte einen Zebrastreifen über den Parkplatz der Jabachhalle hin zur Bushaltestelle an. „Ich bin außerdem Funkenmariechen und trainiere in der alten Jabachhalle. Dort ist es aber oft unaufgeräumt, und wenn die Erwachsenen kommen, die nach uns dran sind, werden wir aus der Halle geworfen, obwohl sie viel zu früh dran sind“, klagte sie.

Am Tisch der Freien Träger der Jugendhilfe stieß sie damit auf offene Ohren: „Die Jugendlichen waren toll vorbereitet und hatten viele Fragen“, lobte Johannes Friede. „Sie waren vielseitig aufgestellt, haben nicht nur Details, sondern auch Persönliches erfragt. Auch gab es Schüler, die eine unabhängige Schülervertretung gründen wollten“, ergänzte seine Kollegin Catharina Müller. Die beiden arbeiten derzeit an einer Webseite, auf der sämtliche Angebote für Jugendliche in Lohmar gebündelt aufgelistet werden. „Da sind wir in den letzten Zügen. Das war einer der Vorschläge des letzten Speed-Debatings“, sagten sie.

Auch die Gestaltung der Schulhöfe und die Planung weiterer Treffpunkte seien im vergangenen Jahr angegangen worden, sagt Feldmann. „Ich werde die Themen, die besonders oft angesprochen wurden, in die Gremien und Ausschüsse einbringen“, kündigte er an.

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Besonders oft nannten die Schülerinnen und Schüler das WLAN-Netz an den Schulen. „Ab der Jahrgangsstufe 9 sollte man ihnen das zur Verfügung stellen, dann sind die Jugendlichen alt genug, verantwortungsvoll damit umzugehen. Viele nutzen auch ein Tablet im Unterricht“, sagte Mona Flesch. Die 18-jährige wohnt in Dahlhausen und wünscht sich zudem eine bessere Busanbindung am Wochenende.

„Ich fand es wahnsinnig interessant und hätte nicht gedacht, dass wir uns so sehr einbringen können. Ich hatte wirklich das Gefühl, wahrgenommen zu werden“, sagte die 20-jährige Jana Martinen. „Die Gelegenheit, mit Politikern zu sprechen, bekommt man selten – allein bei der Bürgermeisterin hätte ich doppelt so lang sitzen können.“