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20 neue Wohnungen in LohmarMehrfamilienhaus aus Holz als „Leuchtturm“ gefeiert

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Richtfest in Wahlscheid: Das Blockhaus ist aus Vollholz.

Lohmar – Passt dieses Mehrfamilienhaus in den Ort? 2019 gingen die Meinungen quer durch die Fraktionen. Mit nur drei Stimmen Vorsprung gewann das Blockhaus mit dem begrünten Flachdach den Architektenwettbewerb für das damals noch städtische Grundstück. Heute wird es als „Leuchtturm“ gepriesen.

Es stehe für klimafreundlichen, Ressourcen schonenden Wohnungsbau, sagte Investor Jürgen Lemmer beim Richtfest in Wahlscheid. 20 Wohnungen sind entstanden, 15 in dem rechten der beiden dreigeschossigen Massivholz-Gebäude, fünf in dem linken. Auch die ebenerdigen Mobilitäts- und Fahrradräume sind aus dem nachwachsenden Rohstoff.

Hoher Anteil an Erdwärme

Es ist eine Premiere im Rhein-Sieg-Kreis, streng genommen. Denn ein 2015 in Mondorf errichtetes Sechsfamilienhaus wurde in Holzrahmenbauweise konstruiert, zwar ökologischer als Stein auf Stein, aber kein Vollholz. Darauf hat sich der Lohmarer Familienbetrieb Fullwood, den einst Jürgen Lemmers Vater gründete, spezialisiert. Hat bislang aber vor allem Einfamilienhäuser gebaut, nur ein Mehrfamilienhaus in der Schweiz.

Für den Lohmarer Architekten Heinz Hennes war das Projekt Neuland. Der 73-Jährige verriet verschmitzt, dass seine Ideen den Handwerkern den Schweiß auf die Stirn getrieben hätten: „Ich habe die tragenden Teile spazieren geführt.“

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Für das Ökohaus am Ortseingang von Wahlscheid gibt es eine Warteliste.

Ohne Beton kommen die Gebäude nicht aus: Der Keller musste wegen der Nähe zur Agger absolut wasserundurchlässig sein, der Brandschutz verlangte Betontreppenhäuser und Aufzugschächte. Erdwärme decke mindestens 80 Prozent des Energiebedarfs , Hennes peilt die 100 an: „Statt der geplanten Gas-Brennwert-Technik könnte man noch eine zusätzliche Wärmepumpe installieren, das wäre allerdings etwas teurer.“ Er sei noch in Gesprächen mit dem Investor.

Holz sei ein teurer Baustoff, sagte Jürgen Lemmer von Fullwood. Das werde zum Teil durchniedrigere Heizkosten und durch die Zeitersparnis beim Bau wettgemacht. Bürgermeisterin Claudia Wieja, die um die Ecke wohnt, lobte: „Es hat keine zwei Monate gedauert, bis die Wände standen.“

Die Wohnungen werden vermietet, es gebe schon eine Warteliste, sagte Lemmer. Vermarktet würden sie erst nach Fertigstellung im Frühjahr 2023. Zu welchem Quadratmeter-Preis? Der stehe noch nicht fest.

Kritikpunkt der Politik sei 2019 vor allem das begrünte Flachdach gewesen, sagt die Bürgermeisterin, damals einfaches Ratsmitglied der Grünen. Ringsum sind Giebeldächer. Wieja: „Diese Diskussionen führen wir an einigen Stellen immer noch.“