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Mehr Infizierte in AltenheimenAb Mitte Dezember soll mit mobilen Teams geimpft werden

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Die Zahl von Covid-19-Fällen hat in Altenheimen zugenommen.

Rhein-Sieg-Kreis – Das Infektionsgeschehen hat sich im Laufe des Novembers verschoben. Das hat Ralf Thomas, Leiter der Covid-Fachstelle des Kreises, beobachtet. „Im privaten Bereich sind die Zahlen rückläufig“, stellte er fest. Doch insbesondere in den Pflege-, Betreuungs- und Senioreneinrichtungen sowie Kliniken steigt die Zahl der Infizierten an. Waren es Anfang November noch etwa 30 Prozent der aktuellen Fälle, so stieg der Anteil am Freitag auf rund 41 Prozent.

In 38 Einrichtungen waren es 439 erkrankte Menschen. Die Gesamtzahl bezifferte Landrat Sebastian Schuster mit 1017 positiv Getesteten (siehe Tabelle). „Wir kommen leider nicht vor die Lage, wir laufen hinterher.“ Damit verharren die aktuellen Fälle auf ungefähr gleich bleibendem Niveau. Die Maßnahmen des Lockdown, so vermutet Thomas, würden langsam greifen, weil die Menschen weniger Kontakt zueinander hätten.

Fälle in Siegburg und Königswinter

6,5 Prozent der Bürger im Rhein-Sieg-Kreis kommen aus der Kreisstadt, aber 11,5 Prozent der aktuellen Coronafälle. Besonderes Augenmerk richtet ein Krisenstab der Verwaltung auf die Altenheime: So gibt es einen weiteren Todesfall, nachdem für das Altenheim an der Heinrichstraße 14 Infektionen gemeldet wurden. Drei Fälle unter Bewohnern und sechs unter den Mitarbeitern werden am Standort Friedrich-Ebert-Straße gezählt. Für Schnelltests sucht das Seniorenzentrum medizinisch geschultes Personal.

In der Kita Kinderburg sind zwei, in der Tagesstätte Deichhaus-Küken ist eine Gruppe geschlossen. Das Pänz Huus konnte nach zwei Wochen ohne Betreuung wieder öffnen. Das Schulamt registriert acht Coronafälle, in der Hans-Alfred-Keller-Schule, der Humboldt-Realschule und an den beiden Siegburger Gymnasien, an denen sich 169 Schüler in Quarantäne befinden, ebenso wie fünf Lehrer. 123 Schüler bekommen Distanzunterricht.

In der Flüchtlingsunterkunft in Königswinter-Stieldorf, die aus zwei Häusern besteht, sind laut Stadt 19 Menschen an Covid-19 erkrankt, 32 gelten als Kontaktpersonen ersten Grades. Für beide Häuser gelte ein Betretungsverbot, eines stehe komplett unter Quarantäne. Allerdings gebe es dort inzwischen genesene Personen, die ein- und ausgehen dürften. Ein Sicherheitsdienstmitarbeiter kontrolliert die Einhaltung der Quarantäne, Montag soll getestet werden. (red)

Sieben weitere Todesfälle

Allerdings werde dieser Effekt durch die Anstiege in den Einrichtungen kompensiert. Von Donnerstag zu Freitag wurden dem Kreis weitere sieben Todesfälle gemeldet. Nicht auffällig ist die Lage an Schulen und Kindertagesstätten. Kreisweit sind 21 Kitas mit 27 positiv getesteten Personen betroffen. An 52 Schulen waren es am Freitag 116.

In Hennef hatte es von Mittwoch zu Donnerstag 40 Neuinfektionen gegeben. Ein auffälliges Ausbruchsgeschehen habe aber nicht dahinter gestanden, wie Thomas und Stadtpressesprecher Dominique Müller-Grote unisono sagten. Es sei eine Vielzahl von Einzelfällen.

Impfzentrum in Sankt Augustin ab 15. Dezember

Der Covid-Fachstellenleiter erklärte noch einmal die seit dem 1. Dezember gültige Quarantäneverordnung des Landes. Danach müssen Menschen mit Erkältungssymptomen, die einen Test machen, am selben Tag in Quarantäne gehen. Ist das Ergebnis negativ, endet die Quarantäne, bei positivem Ergebnis verlängert sie sich und endet mit Ablauf des zehnten Tages nach Testung. Das gilt gleichermaßen für positiv getestete Personen ohne Symptome, etwa nach einer Reihentestung. Kontaktpersonen, die im selben Haushalt wie der Erkrankte leben, müssen ebenfalls sofort in Quarantäne, die 14 Tage nach dem Test endet. Um sicher zu gehen, erhalten die drei Personengruppen weiterhin individuelle Ordnungsverfügungen vom Ordnungsamt. Die infizierte Person meldet dem Gesundheitsamt die Kontaktpersonen, denen ebenfalls eine Verfügung zugestellt wird.

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Wie Landrat Schuster versicherte, läuft der Ausbau des Impfzentrums in Sankt Augustin. „Wir sind da gut unterwegs und werden am 15. Dezember an den Start gehen können.“ Für ein linksrheinisches Angebot will er sich weiterhin einsetzen. Zunächst würden die Senioren- und Pflegeeinrichtungen mit mobilen Teams geimpft, Anfang des Jahres könne die Impfung breiterer Bevölkerungsteile beginnen.