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Neues Familienzentrum in TroisdorfBauarbeiten an der Kita verlaufen nach Plan

Lesezeit 3 Minuten

Zum Außengelände öffnet sich die Fassade mit vielen Fenstern, wie Hermann-Josef Zeyen und Bettina Issinghoff zeigten. Am 26. August nimmt die Kita den Betrieb auf.

  1. Die Bauarbeiten am neuen Familienzentrum verlaufen nach Plan.
  2. Die Kinder können sich auf helle Räume freuen. Erstmals können auch Kinder unter drei Jahren betreut werden.
  3. So teuer wird der Neubau am Ende sein.

Troisdorf – Kritiker fühlen sich an einen Bretterzaun erinnert, der Bauherr räumt ein, dass es „etwas gewöhnungsbedürftig ist“, aber auch „mehr Spannung“ erzeugt: Über die Straßenansicht des neuen Familienzentrums Hippolytusgarten gehen die Meinungen auseinander. „Hier hat der Bauherr Mut bewiesen“, sagt Udo Thiemann, der Chef der Bauleitung. „Der Maler macht noch letzte Ecken, der Elektriker setzt noch ein paar Dosen.“ In der kommenden Woche beginnt das große Einräumen, am 26. August nimmt die neue Einrichtung den Betrieb auf. Das architektonisch spektakuläre Pfarrzentrum Hippolytushaus wird wohl im Januar eröffnet.

Erstmals gibt es in der Kita eine Gruppe für die U3-Betreuung

Drei Gruppen von Kindern werden in die neue Kita einziehen, die die bereits geschlossene Einrichtung Maria Königin ersetzt: Neben zwei Regelgruppen wird es erstmals auch eine Gruppe für die U3-Betreuung geben. „In Troisdorf-West bleibt das soziale Engagement trotz der Schließung erhalten“, betont Verwaltungsleiterin Bettina Issinghoff. „Maria Königin wird nicht vergessen.“

Kein Leerstand in der Kita Maria Königin

Die Kita Maria Königin im Stadtteil Troisdorf-West wurde geschlossen. Dennoch wird es dort keinen Leerstand geben.

„Dort wird der SkF einziehen“, berichtet Pfarrer Zeyen. Der Sozialdienst katholischer Frauen hat schon länger ein kleines Büro am Pfarrer-Kenntemich-Platz, in Maria Königin wird es eine zusätzliche Beratungsstelle für Alleinerziehende geben.

Die Arbeit wird von der Stadt finanziert, die den Betrieb der Beratungsstelle ausgeschrieben hatte. (dk)

Ein langer Flur erschließt die Räume in dem L-förmigen Gebäude; linker Hand sind die Funktionsräume angeordnet, überraschend hell durch die Fenster hinter der nur vermeintlich geschlossenen Fassade. Rechts öffnen sich die Gruppenräume zum großen Außengelände. „Die Naturverbundenheit“ streicht Pfarrer Hermann-Josef Zeyen als besonderes Kennzeichen der Einrichtung heraus, was sich auch im Namen niederschlagen soll. In der Tat zieht sich das Außengelände hinter Kirche und Pastoralbüro bis zum Kaufland-Komplex.

Zurzeit legen Handwerker letzte Hand an, in der kommenden Woche beginnt das große Einräumen vor dem Einzug der Kinder.

Spannend wird für die Jungen und Mädchen in den ersten Monaten sicher auch der Betrieb auf der nahen Baustelle für das Pfarrzentrum Hippolytushaus sein: Der Rohbau steht, Glasfassade und Verkleidung fehlen noch ebenso wie der Innenausbau.

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„Wenn man von der Stadt aus schaut, dann erschließt sich der Stadttorgedanke“, sagt Pfarrer Zeyen erfreut. „Die Architektur bringt zum Ausdruck, dass es sich in alle Richtungen öffnet.“ Zum Konzept, das nach der Eröffnung im Januar mit Leben erfüllt werden soll, gehören die Begegnung ebenso wie zahlreiche soziale Angebote.

Anlaufstelle für Menschen jeder Konfession und Herkunft

Im Erdgeschoss wird der Lotsenpunkt einziehen, eine Anlaufstelle für Menschen unabhängig von Konfession und Herkunft, die sich über Hilfsangebote informieren möchten, „einfach mal ein offenes Ohr“ oder Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen brauchen.

Viel Holz bestimmt auch die Innengestaltung, der lange Flur erschließt Gruppen- und Funktionsräume.

Einer der drei je 68 Quadratmeter großen Säle soll den Ratsuchenden ebenso wie den Kunden der Tafel als Café dienen. Von dem Gedanken, auch die Ausgabe gespendeter Lebensmittel hier anzusiedeln, ist man dagegen abgerückt. „Das bleibt im Edmund-Keller-Haus“, sagt der Pfarrer. Wichtig ist dem Tafel-Team aber der Besuch des Cafés mit der Chance zum Gespräch.

Saal für Chorproben, Versammlungen und Veranstaltungen

Für Chorproben, Versammlungen oder andere Veranstaltungen steht ein weiterer Saal zur Verfügung, der dritte dient vor allem als Foyer. Damit auch ältere Menschen Stühle und Tisch leicht handhaben können, wird Mobiliar auf Rollen und mit klappbarer Tischplatte angeschafft. Eine Etage höher wird das Pastoralbüro Platz finden, dessen Beschäftige schon länger nur noch Mieter im alten Pfarrhaus sind: Die Josefsgesellschaft hat mit dem Canisiushaus auch diese Immobilie erworben.

Ein architektonisches Ausrufezeichen setzt der Neubau des Pfarrzentrums Hippolytushaus neben der Kirche.

Mehr als drei Millionen Euro wird am Ende der Bau des Familienzentrums einschließlich der Außenanlagen gekostet haben, 4,6 Millionen Euro das Hippolytushaus nebenan. Eine Summe, die die katholische Gemeinde nicht allein aufbringen muss: Wie üblich bei kirchlichen Bauten für die Eigennutzung, kommen 70 Prozent als Zuschuss vom Bistum, die Gemeinde bringt 30 Prozent Eigenanteil auf.