In der ersten Stadtratssitzung nach der Stichwahl um das Bürgermeisteramt wurden zwei neue Stellvertreterinnen von Matthias Großgarten gewählt.
StadtratssitzungNiederkasseler Bürgermeister hat nach Neuwahlen zwei Stellvertreterinnen
Nach der Wahl des Sozialdemokraten Matthias Großgarten zum neuen Niederkasseler Bürgermeister hat die Stadt jetzt auch zwei neue Vizebürgermeisterinnen. Der Stadtrat wählte am Donnerstagabend in geheimer Wahl Barbara Lülsdorf (CDU) zur ersten stellvertretenden Bürgermeisterin, Simone Mazzoleni (Bündnis 90/Die Grünen) ist jetzt die zweite Stellvertreterin von Großgarten.
Scheidender Bürgermeister vergaß, mit abzustimmen
Lülsdorf, die ohne Gegenkandidaten angetreten war, erhielt 28 Stimmen, acht Ratsmitglieder stimmten gegen sie, ein Mitglied enthielt sich der Stimme. Verzichten musste Lülsdorf auf die Stimme ihres Parteifreundes Stephan Vehreschild. Der scheidende Bürgermeister hatte in der Aufregung seiner letzten Ratssitzung schlicht vergessen, mit abzustimmen.
Lülsdorf wird damit Nachfolgerin von Marcus Kitz (CDU). Er hatte die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters am vergangenen Sonntag unerwartet deutlich gegen den SPD-Kandidaten Großgarten verloren und später angekündigt, wegen des damit verbundenen großen Zeitaufwandes auf das Amt des Vizebürgermeisters zu verzichten.
Amtszeit in Niederkassel endet am 31. Dezember
Simone Mazzoleni setzte sich in einem zweiten Wahlgang gegen die von der SPD unterstützte FDP-Ratsfrau Diana Heisters durch. Für Mazzoleni votierten 27 Ratsmitglieder, für Heisters elf. Eine Stimme war ungültig.
Die Ratssitzung stand ganz im Zeichen der Verabschiedung des bisherigen Bürgermeisters Stephan Vehreschild, der, wie bereits im Sommer angekündigt, sein Amt aus gesundheitlichen Gründen zum 31. Dezember niederlegt.
Vertreter aller Fraktionen würdigten in Anwesenheit vieler Beschäftigter der Stadtverwaltung und von Vehreschilds Freunden und Familie dessen Wirken in seiner mehr als 14-jährigen Amtszeit als Bürgermeister.
„Du hast die Stadt nicht einfach verwaltet, du hast sie gestaltet und warst dabei immer an der Seite der Bürgerinnen und Bürger“, sagte CDU-Fraktionschef Dano Himmelrath. Friedrich Reusch, der Vorsitzende der SPD-Fraktion, hob besonders Vehreschilds Leistung bei der Bewältigung der Herausforderungen durch den Zuzug von Geflüchteten hervor. „Nicht jeder hat bei diesem Thema das C im Namen deiner großen Volkspartei so gelebt wie du. Das hat mich ganz besonders beeindruckt.“
Lobende Worte kamen auch vom Alfterer Bürgermeister Rolf Schumacher, der stellvertretend für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus den 19 Rhein-Sieg-Kommunen bei Vehreschilds Abschied sprach. „Mit hoher Sachkompetenz hast du in deinem Amt immer ein Ziel verfolgt: etwas für deine Stadt zu bewegen.“
Einen Seitenhieb gegen seinen Parteifreund konnte sich Schumacher dann allerdings doch nicht verkneifen: „Du bist wohl der einzige Bürgermeister im Rheinland, der nicht zum 1. FC Köln hält.“ Vehreschild ist bekennender Fan des FC Bayern München.