Frau glaubt, Mann zu kennenBetrüger bringt Frau aus Niederkassel um 30.000 Euro
Niederkassel – Ein Betrüger hat laut Polizei eine 80 Jahre alte Frau und ihren 81-jährigen Ehemann aus Niederkassel um 30.000 Euro gebracht. Der Mann soll mit einer Frau zusammengearbeitet haben und hatte das Ehepaar offensichtlich vorher ausgesucht. Er kannte die Adresse und die ungefähren Vermögensverhältnisse.
Enkeltrick-Betrüger forderte 40.000 Euro von Niederkasslerin
Nach Angaben der Beamten hatte der Mann gegen 12 Uhr mittags bei dem Ehepaar angerufen und die Seniorin gefragt, ob sie wisse, wer am Telefon sei. Die Frau glaubte die Stimme des Lebensgefährten ihrer Enkelin zu erkennen und sprach ihn mit dem Vornamen an. Das griff der Täter auf und fragte sie dann nach Geld. Er stehe in einer Bank, soll er gesagt haben, und benötige dringend 40.000 Euro. Die Seniorin zählte daraufhin zusammen mit ihrem Mann alles Bargeld im Haus zusammen und kam auf 30.000 Euro.
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Der Betrüger behauptete schließlich, eine Bankangestellte würde zufällig in der Nähe des Ehepaares wohnen und könnte das Geld in Empfang nehmen. Die Seniorin traf die vermeintliche Bankangstellte dann an der Ecke Wahner Straße/Ommerichstraße und gab ihr das Geld. Eine halbe Stunde später rief der Betrüger noch einmal an, bedankte sich und kündigte an, am Nachmittag einmal vorbei zu kommen. Als zum Kaffee niemand erschien, schöpfte das Ehepaar Verdacht und alarmierte die Polizei.
Polizei sucht nach Enkeltrick-Betrüger und Komplizin
Diese sucht nun nach dem Täter und seiner Komplizin. Der Mann habe am Telefon akzentfrei deutsch gesprochen, sagte die Seniorin. Die Frau konnte sie genauer beschreiben. Sie sei elegant gekleidet gewesen, schwarzer Hosenanzug und ein weißes Halstuch sowie eine schwarz-glänzende Handtasche, und habe eine sehr gepflegtes, südländisches Erscheinungsbild gehabt. Sie soll etwa 1,65 Meter groß sein, schlank und trägt mittellange braune Haare. Sie sei außerdem sehr stark geschminkt gewesen, sagte die Seniorin aus. Hinweise nimmt die Polizei per Telefon unter der 02241-541-3321 entgegen. (jse)
Tipps der Polizei gegen den Enkeltrick
Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld.
Deshälb rät die Polizei:
Seien Sie misstrauisch
Wenn sich Anrufer am Telefon nicht selbst mit Namen melden, raten Sie nicht, wer anruft, sondern fordern Sie Anrufer grundsätzlich dazu auf, ihren Namen selbst zu nennen.
Wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen, erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte/Bekannte wissen kann.
Keine Details
Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis.
Lassen Sie sich nicht drängen
Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Sprechen Sie mit Angehörigen
Wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörige oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.
Kein Geld übergeben
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an Ihnen unbekannte Personen.
Polizei einschalten
Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110.
Sind Sie bereits Opfer eines Enkeltricks geworden, zeigen Sie die Tat unbedingt bei der Polizei an.
Vorname aus dem Telefonbuch nehmen
Lassen Sie Ihren Vornamen im Telefonbuch abkürzen (aus Herta Schmidt wird beispielsweise H. Schmidt).
Keine Wertsachen zu Hause aufbewahren
Bewahren Sie Ihre Wertsachen, z.B. höhere Geldbeträge und andere Wertgegenstände nicht zuhause auf, sondern auf der Bank oder im Bankschließfach.