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Mondorfer RheinuferSpaß auf der Pop-up-Kirmes am Rhein

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Karussells und Losbuden, Musikexpress und Wurfstand – das Angebot im „Happy Park“ am Rheinufer ist vielfältig, für Kinder und Erwachsene.

Niederkassel – „Ich finde das super, dass wir mal rauskommen, ein bisschen Kirmesfeeling erleben und uns trotzdem sicher fühlen.“ Sabrina Litwin war total begeistert vom „Happy Park“. „Ein bisschen wollen wir die Schausteller unterstützen“, ergänzte ihr Mann Daniel. Mit Sohn Ben waren sie gekommen, auf den breiten Wegen hatten sie viel Platz. Die Pop-up-Kirmes ist am Mondorfer Rheinufer neben dem Fähranleger aufgebaut, noch bis zum kommenden Sonntag gibt es Autoscooter, Musikexpress, Schießbude, Mandeln, Karussells – fast eine richtige Kirmes, wäre da nicht der Zaun.

Sicherheitsdienst engagiert

„Das ist ein temporärer Freizeitpark“, erklärt Günther Hündgen das Konzept, das der Schaustellerverein Bonn, Rhein-Sieg, Euskirchen und die Bonner Veranstalter-Arbeitsgemeinschaft entwickelt haben. Gemeinsam mit Peter Barth junior zeichnet er für das Niederkasseler Spektakel verantwortlich, das sämtliche Hygienevorschriften penibel beachtet. Bis zu 560 Menschen können gleichzeitig auf das gesicherte Gelände.

Der Autoscooter zog die Besucher an, mal mehr, mal weniger. Günther Hündgen (re. Bild, l.) und Peter Barth junior sind die Veranstalter.

Am Eingang muss sich jeder Besucher registrieren lassen, gegen eine Gebühr von einem Euro. Ein Sicherheitsdienst sorgt freundlich, aber bestimmt dafür, dass niemand einfach rein läuft. Dafür gibt es ein Armbändchen, so dass die Anzahl der Gäste stets bekannt ist. „Wir könnten selbst bei einem Lockdown unser Angebot machen“, sagte Hündgen.

20 Schausteller haben sich zusammengetan. „Im Moment sind wir keine Einzelkämpfer, sondern wir müssen zusammenhalten.“ Das ist allenthalben spürbar. In Euskirchen und Rheinbach war der Happy Park schon erfolgreich, so dass die Genehmigung auch in Niederkassel schnell erteilt war. Die Stadt unterstützte die Macher, die schwere Zeiten durchleben.

Dramatischer Umsatzeinbruch

Hündgen etwa schätzte, dass er im Jahresumsatz vielleicht auf zehn Prozent des Vorjahres kommt. Dabei muss er, wie alle anderen auch, einen großen Kostenapparat mit Fahrgeschäften und Transportfahrzeugen stemmen. Jammern ist aber nicht das Ding der Branche. „Dann hätten wir uns nicht selbstständig machen dürfen, wir wollen ja unser Geld durch unsere Arbeit verdienen.“

Der Autoscooter zog die Besucher an, mal mehr, mal weniger. Günther Hündgen (re. Bild, l.) und Peter Barth junior sind die Veranstalter.

Dass das geht, beweisen die Zahlen, in ganz Deutschland sei kein Coronafall durch eine Pop-up-Kirmes bekannt geworden. Und dennoch: „Es ist momentan sehr schwer für uns“, ergänzte Peter Barth junior. „Die Leute haben offenbar Angst.“ Auch im Kreis sind die Infektionszahlen stark angestiegen. „Dabei sind die Mondorfer ein kirmesfreudiges Volk“, wusste Barth junior aus eigener Erfahrung zu berichten, etwa beim Strandfest.

Jeden Abend bis 22 Uhr kann noch gefeiert werden, Mittwoch ist Familientag. „Ich finde es sehr gut“, freute sich Torsten Klein, der mit Petra Loepen gekommen war. Positiv überrascht waren sie, dass sie sogar etwas zu trinken bekamen. Eben fast wie eine richtige Kirmes.