Lange hatte sich in Niederkassel niemand mehr ins Goldene Buch eingetragen. Jetzt diskutiert der Rat, welche Kriterien es für diese Ehrung geben soll.
Klare Kriterien gefordertStreit ums Goldene Buch in Niederkassel
Wer darf sich ins Goldene Buch der Stadt Niederkassel eintragen? Und wer entscheidet überhaupt, ob er oder sie das darf? Diese Fragen möchte die CDU-Fraktion im Stadtrat verbindlich geklärt wissen. Auf Antrag der Christdemokraten wurde die Stadtverwaltung deshalb bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates gegen die Stimmen der SPD beauftragt, ein Regelwerk für die Eintragung ins Goldene Buch auszuarbeiten. Auf Basis dieses Regelwerks soll Bürgermeister Matthias Großgarten (SPD) künftig Vorschläge entgegennehmen und Eintragungen vornehmen lassen.
Olympiasieger Max Rendschmidt hatte sich zuletzt eingetragen
Nach seinem Amtsantritt hatte Großgarten im vergangenen Jahr die lange Zeit eingeschlafene Tradition der Eintragung ausgewählter Persönlichkeiten in das Goldene Buch wiederbelebt. 2024 durften sich nach ihrem Meistertitel in der Zweiten Bundesliga Nord die Volleyballer des TuS Mondorf ebenso eintragen wie Kanu-Olympiasieger Max Rendschmidt, Tim Dietzler, der U-30 Europameister im Vierer-Kajak, und das Niederkasseler Box-Talent Leondrit Gashi. Zuvor hatte es unter Großgartens Vorgänger Stephan Vehreschild sieben Jahre lang keine Eintragung gegeben.
„Wir finden es gut, dass das Goldene Buch unserer Stadt wieder mehr Beachtung findet“, sagt CDU-Fraktionschef Dano Himmelrath. „Allerdings sollten wir Kriterien schaffen, die für jeden nachvollziehbar sind.“ Zudem sollte für die Eintragung ein feierlicher Rahmen geschaffen werden, so Himmelrath. „Ihre Probleme möchte ich haben“, kommentiert SPD-Fraktionschef Friedrich Reusch den Vorstoß der CDU. „Offensichtlich stört es Sie, dass der Bürgermeister wieder mal etwas initiiert hat.“
Von der Idee, einer Bürgerbeteiligung bei der Auswahl derjenigen, die zum Eintrag ins Goldene Buch eingeladen werden, hält Reusch nichts. „Das gibt nur Ärger, wenn solche Vorschläge dann von der Stadt nicht aufgegriffen werden“, glaubt Reusch. Die SPD votierte deshalb wie der Ratsvertreter des BSW gegen den CDU-Antrag, der von den übrigen Ratsmitgliedern aber mit großer Mehrheit angenommen wurde.