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Alle Fraktionen lehnen abVorerst keine Erhöhung der Verpflegungskosten in Niederkassler Kitas

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In einer Kita steht ein Teller mit Besteck auf einem Tisch.

Bei der Zubereitung des Kita-Essens waren sich die Parteien uneinig. (Symbolbild)

Die Stadtverwaltung hatte eine deutliche Erhöhung der Beiträge vorgeschlagen, doch diese sei zu kurzfristig und zu drastisch.

Die Erhöhung des Elternbeitrags für die Verpflegung in den städtischen Kindertagesstätten ist vom Tisch – zumindest vorerst. Der Jugendhilfeausschuss des Stadtrates lehnte eine Beschlussvorlage des Jugendamtes einstimmig ab, die vorsah, das Essensentgelt mit Beginn des neuen Kindergartenjahrs im August auf bis zu 95 Euro im Monat zu erhöhen.

Bislang zahlen Eltern, deren Kind an fünf Tagen in der Woche in einer Kita betreut wird, 48,40 Euro bei Verpflegung durch einen Caterer und 66,60 Euro in Kitas mit eigenem Küchenpersonal. Zu kurzfristig und zu drastisch sei die Entgelterhöhung, die die Stadtverwaltung vorgeschlagen hatte.

Zahlreiche Eltern bei der Ausschusssitzung in Niederkassel

Darin waren sich die Vertreterinnen und Vertreter aller Fraktionen einig, obwohl die Stadt gute Gründe angeführt hatte, etwa steigende Preise und erhebliche Personalkosten. Allein für das Küchenpersonal in den städtischen Kitas fielen im Jahr 540.000 Euro an, erläuterte der zuständige Beigeordnete Carsten Walbröhl, der darauf hinwies, dass die Stadt gesetzlich gehalten sei, das Kita-Essen kostendeckend anzubieten.

Unmut bei den zahlreichen Eltern, die zur Ausschusssitzung gekommen waren, löste Walbröhl mit dem Hinweis aus, dass eine Subventionierung des Kita-Essens in Zeiten, in denen der Stadt Niederkassel die Haushaltssicherung drohe, anderen Bevölkerungsgruppen gegenüber ungerecht und wohl kaum zu vermitteln sei.

Unterschiedliche Auffassungen bezüglich der Zubereitung des Essens

Der Beigeordnete sah sich deshalb aus dem Publikum dem Vorwurf ausgesetzt, Generationen gegeneinander auszuspielen. Während im Ausschuss Einigkeit herrschte, die Erhöhung abzulehnen, gab es bezüglich der Zubereitung des Kita-Essens unterschiedliche Auffassung. Die Stadt strebt an, künftig stärker auf externe Lieferfirmen zu setzen und weniger auf städtisches Personal, das in den Kitas kocht.

Dies spare Personalkosten und biete die Chance, die Preise langfristig zu stabilisieren, lautete die Argumentation der Verwaltungsvertreter. Dem schlossen sich zumindest die CDU-Vertreter im Ausschuss grundsätzlich an. Sie regten aber an, im Ausschuss einen Kriterienkatalog für die Ausschreibung der Essensversorgung durch Caterer aufzustellen.

Uneinigkeit zwischen den Parteien

Zu den Kriterien, die bei einer Ausschreibung berücksichtigt werden müssten, gehöre die Lieferung eines sowohl gesunden als auch kindgerechten Essens, betonten CDU-Vertreter.

Grüne, SPD und FDP können sich mit dem Gedanken, die Kitas durchweg aus externen Großküchen beliefern zu lassen, nicht anfreunden – auch wenn der Beigeordnete und die Leiterin des Jugendamtes darauf hinwiesen, dass dies in 17 der 19 Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis inzwischen Realität und bei den Eltern weitgehend akzeptiert sei.

Weitere Beratungen

Das vor Ort von eigenen Kräften frisch zubereitete Mittagessen sei bislang eines der Qualitätskriterien der Niederkasseler Kitas, argumentierten Ausschussmitglieder der drei Parteien.

Weil sich in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses abzeichnete, dass es bei den Themen Essensentgelt und Art der Essenszubereitung kurzfristig keine Einigkeit gibt, votierten alle Parteien dafür, zunächst in den Fraktionen weiter zu beraten und zu einem späteren Zeitpunkt im Zuge der Beratungen des städtischen Haushalts eine Entscheidung zu fällen.