In der Agrarlandschaft Lebensraum für Zugvögel schaffen, das war das Ziel des Projekts „Alles auf Durchzug“, das jetzt in Niederkassel beendet wurde.
Projekt in NiederkasselRastplätze und Nahrung für Vögel auf der Durchreise
Von Peter Freitag
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An einem Blühstreifen in Niederkassel-Rheidt stellen Vertreterinnen und Vertreter der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft und der Nordrhein-Westfälischen Ornithologengesellschaft den neu erschienenen Zugvogel-Ratgeber 'Alles auf Durchzug' vor.
Copyright: Peter Freitag
Es zwitschert und piept überall rund um den rund 1000 Quadratmeter großen Blühstreifen auf dem Acker am Rande des Stadtteils Rheidt sehr zur Freude von Klaus Nottmeyer, dem Vorsitzenden der nordrhein-westfälischen Ornithologengesellschaft. Der Vogelkundler hat gerade eine Gruppe von etwa 30 Stieglitzen ausgemacht, die über das Areal fliegen und die jetzt im heraufziehenden Herbst hierzulande auf Durchzug sind.
„Alles auf Durchzug“, so heißt auch ein Projekt der Ornithologengesellschaft und der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, das in diesen Tagen auf dem Rheidter Feldrand und auf vier weiteren landwirtschaftlichen Flächen in der Region beendet wird.
Ziel des Projektes war, herauszufinden, wie für Vögel am Rande von Wiesen, Weiden und Äckern durch gezielte Maßnahmen Nahrungs- und Rastplätze geschaffen werden können, um ihren Bestand zu sichern. Gefördert wurde das Projekt dabei von der Heinz Sielmann Stiftung und der Deutschen Postcode Lotterie.
Ein Steiglitz bedient sich am Samenangebot einer verblühten Sonnenblume.
Copyright: Kathrin Schidelko
In Zusammenarbeit mit Landwirten wurden deshalb 2022 ein Stück Ackerland in Rheidt und vier weitere Flächen in der Region durch die Aussaat von Samenpflanzen wie Weberkarde, Färberdistel, Sonnenblumen und Waldstaudenroggen in einen Blühstreifen verwandelt. „Den Bedürfnissen der Vogelarten entsprechend wurden Naturschutzmaßnahmen zu Unterstützung auf dem Durchzug erarbeitet“, schildert Bernhard Conzen, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft.
Vögel nehmen das Angebot auf dem Niederkasseler Blühstreifen an
Zur Zeit des Vogelzuges im Herbst steht den Tieren jetzt ein großes Angebot an Samen zur Verfügung. Regelmäßige Beobachtungen und Kartierungen durch die Ornithologengesellschaft zeigen, dass die Vögel das Angebot annehmen nicht nur Stieglitze, sondern auch andere repräsentative Arten, die von den Projektbeteiligten ausgewählt wurden, etwa das Braunkehlchen, der Kiebitz und der Mornellregenpfeifer.
Die Erkenntnisse aus dem Projekt „Alles auf Durchzug“ haben die beteiligten Organisationen in einem gleichnamigen Zugvogel-Ratgeber festgehalten, der sich nicht nur an Landwirte richtet. Das Buch enthält neben ausführlichen Informationen zu verschiedenen Vogelarten auch ausführliche Handlungsempfehlungen für die Förderung von Zugvögeln. Es steht auf der Internetseite der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft kostenlos als Download zur Verfügung.