Standortaufgabe von EvonikBau von Containerterminal in Niederkassel ist ungewiss
Niederkassel – Knapp einen Monat nach der Ankündigung des Evonik-Konzerns, seinen Niederkasseler Standort aufgeben und an Investoren verkaufen zu wollen, ist weiter unklar, wie es mit den für Lülsdorf geplanten Großprojekten weitergeht. Vor allem der Bau eines Logistik-Zentrums mit angeschlossenem Containerterminal scheint ungewisser denn je. Weder von Evonik noch vom Duisburger Hafenbetreiber Duisport gibt es konkrete Informationen.
„Wir werden Gespräche aufnehmen“
Evonik verweist bei Nachfragen zum Containerterminal an Duisport, „da es sich bei dem Terminal um ein Projekt der Duisburger Hafen AG handelt“. Dort möchte man sich zur Zukunft der Projekte Logistik-Zentrum und Containerterminal aber vorerst nicht äußern. „Zunächst werden Evonik und Duisport entsprechend Gespräche aufnehmen“, teilt Unternehmenssprecherin Linda Wosnitza auf Anfrage in dürren Worten mit. „Weitere Auskünfte sind zur Thematik nicht möglich.“
Evonik und Duisport hatten im Jahr 2015 das Gemeinschaftsunternehmen Duisport-Evonik-Rhein-Sieg-Entwicklungsgesellschaft (DERS) gegründet. Es sollte die Entwicklung des Evonik-Areals vorantreiben. Inzwischen trägt das Joint Venture den Namen dev.log GmbH.
Baubeginn wurde verschoben
Herzstück der Weiterentwicklung des Hafenareals sollte ein von Duisport betriebenes Containerterminal werden, an dem Güter auf Schiffe, Züge und Lkw verladen werden können. Als Starttermin hatten die Unternehmen die erste Jahreshälfte 2018 genannt. 2018 wurde er auf den Jahresbeginn 2019 verschoben. Doch dieser verstrich, ohne dass mit Bauarbeiten begonnen wurde.
Anfang 2021 teilte ein Duisport-Sprecher mit, der Stand in Lülsdorf sei unverändert. „Gewisse Planfeststellungsverfahren (für den Gleisausbau) sowie Förderbescheide stehen derzeit noch aus, sodass die Arbeiten für das Terminal trotz vorliegender Baugenehmigung noch nicht beginnen konnten.“
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Auf Informationen, wie es auf dem Lülsdorfer Evonik-Areal und beim geplanten Containerterminal weitergeht, dürfte man auch im Kreishaus dringend warten. Dort beschäftigen sich die Verkehrsplaner seit längerem mit dem möglichen Bau einer Trasse für den Schienengüterverkehr.
Die Güteranschlussbahn Lülsdorf soll vom Evonik-Areal zur DB-Strecke Köln – Troisdorf – Siegburg führen, als Ersatz für die bisherige Güterstrecke durch Niederkassel und Troisdorf. Über deren Trasse wird voraussichtlich in einigen Jahren die neue rechtsrheinische Stadtbahnlinie 17 (Köln-Niederkassel-Bonn) rollen.