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Die Polizei rät So können sich Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Sieg-Kreis vor Einbrüchen schützen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Einbrecher hebelt ein Fenster auf.

Ein Einbrecher hebelt ein Fenster auf. (Symbolbild)

Ab Oktober nimmt die Zahl der Einbrüche zu: Einbrecher nutzen die früher hereinbrechende Dunkelheit. So können Sie sich schützen.

Die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis berät Bürgerinnen und Bürger zum Schutz vor Einbrüchen. Kathrin Schulze von der Abteilung Einbruchsprävention und Dirk Rosenow, zuständig für sicherheitstechnische Beratung und Opferschutz, beantworten im Gespräch Fragen zum Thema.

Gibt es einen signifikanten Anstieg der Einbrüche in der Winterzeit?

Rosenow: Ja, zwischen Oktober und März nimmt die Zahl der Einbrüche zu. 2023 gab es 416 Wohnungseinbrüche, im Jahr davor 387. Schulze: Es ist meist die Zeit zwischen 17 und 20 Uhr, wenn es dämmert, die Leute aber noch auf der Arbeit oder einkaufen sind. Einbrecher schlagen genau dann zu, wenn sie erwarten, dass sie niemanden zu Hause antreffen.

Fenster sollten nicht offen bleiben wenn man das Haus verlässt

Welches Verhalten gleicht einer Einladung an Einbrecher?

Rosenow: Das Fenster auf Kipp zu lassen. Das ist, als ließe man es gleich offen stehen. Selbst wenn man im ersten oder zweiten Stock wohnt, sollte man es immer schließen, wenn man das Haus verlässt. Einbrecher können über Anbauten nach oben klettern. Auch bei längerer Abwesenheit die Rollläden runterzulassen, hilft nicht viel. Sie bieten keinen Schutz, weil sie sich leicht hochschieben lassen.

Eine Frau und ein Mann vor einer Galerie mit Schlössern.

Kathrin Schulze von der Einbruchsprävention und Dirk Rosenow vom Opferschutz der Polizei Rhein-Sieg vor einer Ausstellungsgalerie an Sicherungsmechanismen.

Was erleben Betroffene nach einem Einbruch?

Rosenow: Das ist sehr unterschiedlich: Manche stecken es gut weg, andere wollen nicht mehr in der Wohnung leben, weil es so ein einschneidender Eingriff in die Privatsphäre ist. Damit kommt nicht jeder zurecht.

Riegel und Schlösser vor Türen können Einbrecher abhalten

Was schreckt Einbrecher am ehesten ab?

Rosenow: Je länger es dauert, eine Tür oder ein Fenster aufzubrechen, desto eher gibt ein Einbrecher auf, weil die Gefahr besteht, entdeckt zu werden. Wir sprechen hier also von technischen Maßnahmen, die Einbrecher aufhalten sollen. Schulze: Bewegungsmelder draußen sorgen dafür, dass der Einbrecher ganz plötzlich im Licht steht. Sie können auch mit einer Funksteckdose verbunden werden, sodass drinnen das Licht angeht.

Eine Frau greift durch ein Fenster an einen Fenstergriff.

Kathrin Schulze von der Einbruchsprävention der Polizei Rhein-Sieg demonstriert, dass ein eingeschlagenes Fenster mit einem abschließbaren Griff trotzdem standhalten kann.

Wie kann man Türen und Fenster schützen?

Schulze: Ein Einbrecher braucht nur wenige Sekunden, um mit einem Schraubendreher ein Fenster aufzuhebeln. Da helfen Fenster mit einer Pilzkopf-Vorrichtung: Das ist ein Knopf, der sich zusätzlich im Rahmen einhakt. Das Fenster lässt sich von innen genauso gut öffnen wie sonst auch, nur kann man es nicht mehr aufhebeln. Und keine Angst: Die Feuerwehr hat Werkzeuge, um im Notfall trotzdem reinzukommen.

Videokameras dürfen nur privaten Bereich filmen

Nutzen zusätzliche Schlösser etwas?

Schulze: Auf jeden Fall. Es gibt abschließbare Fenstergriffe, zusätzliche Riegel für Wohnungstüren und spezielle Folien, um zu verhindern, dass jemand ein Fenster einschlägt. Da gibt es von den Herstellern unterschiedliche Widerstandsklassen – auch preislich. Wenn man nicht so viel Geld ausgeben kann oder möchte, reicht manchmal auch schon ein einfacher Balken, um eine Schiebetür zu blockieren.

Was ist zu beachten, wenn man Videokameras einbauen will?

Rosenow: Die Kamera darf nur den privaten Bereich filmen, aber nicht den öffentlichen. Das hängt mit dem Datenschutz zusammen. Außerdem ist ein Schild mit dem Hinweis auf Videoaufnahmen vorgeschrieben. Insgesamt schützt eine Kombination aus vielen Sachen am besten.


Die Polizei berät an verschiedenen Terminen zum Thema Einbruchsprävention in der Siegburger Polizeiwache, Frankfurter Straße 12-18. Sie finden statt am 28. Oktober, 19. November, 17. Dezember und 21. Januar, jeweils um 18 Uhr. Eine Anmeldung unter 02241/541-4777, auch über den Anrufbeantworter, ist notwendig. Die Polizei bietet auch private Präventionsgespräche an, sogar zu Hause. Kontakt unter derselben Telefonnummer oder per E-Mail.