Rekord ist eingestellt113 Zentimeter langer Lachs im Rhein-Sieg-Kreis gefangen
Rhein-Sieg-Kreis – Es ist eine kleine Sensation. Am Sonntag wurde an der Kontroll- und Fangstation am Siegwehr auf Buisdorfer Seite ein kapitaler Lachs für die Nachzucht gesichert, der stolze 113 Zentimeter groß ist. „Seit 1999 gab es bisher nur einmal einen solchen Fang hier“, berichtet Denis Bock. Er ist Mitarbeiter des Wanderfischprogramms an der Sieg. Rund sechs bis sieben Jahre alt ist das Tier. Der Lachs kam sehr wahrscheinlich aus der irischen See, wo er in den tosenden Wellen erwachsen geworden ist, zurück an die Sieg.
Fischschutzverein freut sich über den Fang
Dem Tierfreund war der Stolz über dieses gesunde Tier anzumerken. Vorsichtig fing er den Fisch mit einem Kescher und setzte ihn in den Beobachtungsbottich, wo er auch vermessen wurde. Der Fang zeige, dass das Wanderfischprogramm funktioniere. „Man muss bedenken, dass der Lachs schon rund 50 Prozent seines ursprünglichen Gewichtes auf der Wanderung hierhin eingebüßt hat“, erklärte Bock. Eigentlich sei er jetzt ein „Hungerhaken“.
Rheinlachs gilt als ausgestorben
Der heimische Rheinlachs gilt als ausgestorben. In den 50er und 60er Jahren wurde die letzten Exemplare gefangen. Um den Fisch wieder in unsere Gewässer zu bringen, wurden in Dänemark Lachse zur Nachzucht gefangen. Eine Aufzuchtstation befindet sich auf dem Geländes des Wahnbachtalsperrenverbandes in Siegelsknippen. (vr)
Die Lachse schätzten früher Sieg, Bröl und Agger besonders, um sich zu vermehren. Sie galten sogar als Speise des armen Mannes. Doch mit der stärkeren Nutzung der Flüsse durch den Menschen nahm ihre Population stetig ab. Die Mitglieder des Siegburger Fischschutzvereins hatten sich zu Beginn des vorigen Jahrhunderts darüber beschwert, „dass immer weniger Lachse gefangen werden“. Sie wiesen darauf hin, dass durch die zahlreichen Wehre und Staustufen die Fische keine Möglichkeiten mehr zur Wanderung in ihre Laichgewässer haben.
„Irgendwann wurde gemerkt, dass wir unsere Flüsse nicht wie Klärgruben oder Abwassergräben behandeln dürfen“, erklärte Bock. Auf den Schutz der Gewässer wurde verstärkt geachtet. An den Staustufen wurden Fischtreppen eingerichtet, auf dennen die Tiere das Hindernis passieren können. Um zu sehen, wie sich die Population entwickelt, werden die Bestände kontrolliert. Die dafür zuständige Station in Buisdorf wurde im Jahr 2000 in Betrieb genommen.
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