Kommentar zum Bauen im NaturschutzKreis und Bad Honnef müssen Spielregeln einhalten
Bad Honnef – Man muss die Fälle vielleicht nicht gleich überbewerten, wo Menschen am Werk sind, passieren bekanntermaßen Fehler. Aber dass erst ausgerechnet das Forstamt Rhein-Sieg-Erft im Naturschutzgebiet Siebengebirge ohne Genehmigung eine Anlage zur Wildtierausweidung errichtet und einen Antrag nachreichen muss (der dann vom Naturschutzbeirat auch noch abgelehnt wird!) und dass nun auch die Stadt Bad Honnef „übersehen“ hat, dass sie für die Arbeiten an der Schaaffhausenkanzel eine Befreiung braucht – das alles ist mindestens höchstpeinlich.
Gerade Behörden werden in letzter Zeit nicht müde, ihre Bürgerinnen und Bürgern, die in Corona-Zeiten die Natur wiederentdeckt und sie geradezu gestürmt haben, auf Einhaltung der Regeln besonders in Naturschutzgebieten zu ermahnen. Sei es als Fußgänger mit und ohne Hund, sei es als Radfahrer.
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In Königswinter werden am Kloster Heisterbach Autos abgeschleppt, nicht nur weil es um die Verkehrssicherheit geht, sondern auch, weil sie mit zwei Reifen auf dem Grünstreifen und damit im Naturschutzgebiet parken.
Gerade hat der Rhein-Sieg-Kreis angekündigt, seinen Ordnungsaußendienst zu verstärken, häufiger in Naturschutzgebieten zu kontrollieren und notfalls Bußgelder zu verhängen. Solche unpopulären Maßnahmen mögen aus behördlicher Sicht und im Interesse des Naturschutzes sogar nachvollziehbar und manchmal nötig sein. Deren Akzeptanz dürfte aber deutlich höher sein, wenn sich staatliche Institutionen wenigstens selbst an die geltenden Spielregeln halten.