Zurück an der SiegNachtsichtkamera filmt Biber – Umweltschützer erfreut
Rhein-Sieg-Kreis – Mit einer speziellen Nachtkamera konnten erstmals zwei Biber im Kreis fotografiert werden. „Der Nager ist schon seit zwei Jahren an der Sieg mit einzelnen Bissspuren nachgewiesen. Dass nun zwei Biber per Kamera beobachtet worden sind, ist außerordentlich erfreulich. Nun wird sich noch zeigen müssen, ob es ein Pärchen ist und ob es die europäische Rasse ist“, teilt Achim Baumgartner vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) im Rhein-Sieg-Kreis mit.
Aus Sicht der Umweltschützer ist die Anwesenheit des Bibers eine „wertvolle Weichenstellung hin zu einer naturnahen Gewässergestaltung an der Sieg und mehr noch an den Nebengewässern der Sieg“. Biber seien als natürliche Landschaftsbauer aktiv und „schaffen auch für viele andere Arten wertvollen Lebensraum“.
Rhein-Sieg: Biber wertvoll für Lebensraum und andere Tiere
Das bestätigt Klaus Weddeling von der Biologischen Station des Rhein-Sieg-Kreises. „Wir versuchen jetzt, Genspuren zu bekommen, um sehen, ob die Biber einheimisch sind oder von Populationen aus Kanada stammen“, berichtet der Biologe über weitere Aktivitäten.
Bekannt ist, „dass Biber die natürliche Dynamik in den Auen unterstützen und so helfen, die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen“, sagt Baumgartner, erfreut über die Rückkehr der Nager. „Nun liegt es an uns Menschen, wenn sich die Art im Kreis etablieren sollte, ihr die notwendigen Freiräume zu lassen.“ Dazu gehöre, dass sie mit ihren Aktivitäten vielleicht einmal einen „Fußweg einstauen oder Bäume fällen“.
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Tiere, denen der Biber nützt, seien viele Fischarten, die zum Beispiel in den Zweigen gefällter Bäume Schutz fänden. Aber auch Libellen und Amphibien profitierten vor allem von den Stau-Aktivitäten des Bibers an kleineren Fließgewässern, aber auch von sonnigeren Ufern.
Größte Sorge der Tierfreunde ist zurzeit, dass die Tiere auf der L 333 bei ihren Erkundungstouren überfahren werden. „Biber sind nachtaktiv und an Land recht behäbig, damit im hohen Maße vom Verkehrstod bedroht“, warnt Baumgartner. „An der Sieg wird daher achtsames Fahren, gerade dort, wo Nebengewässer in den Fluss münden, noch wichtiger.“