Der Rhein-Sieg-Kreis legt auch in diesem Jahr ein Förderprogramm auf, um private Beiträge zur Energiewende und zum Klimaschutz zu fördern.
Geld für Sonnenenergie vom BalkonRhein-Sieg-Kreis erneuert Förderprogramm zum Klimaschutz
Er stellt nach einem entsprechenden Beschluss des Kreistagsausschusses für Umwelt. Klimaschutz und Landwirtschaft dafür aus seinem Klimaschutzfonds insgesamt 65 000 Euro zur Verfügung.
Förderung für Balkonkraftwerke
Mit 40 000 Euro soll die Installation sogenannter Balkonkraftwerke gefördert werden. Mieterinnen und Mieter sowie Immobilienbesitzer sollen demnach pauschal mit 250 Euro unterstützt werden, wenn sie auf Balkon oder Terrasse ein Photovoltaikmodul installieren, das mit einem herkömmlichen Schuko-Stecker ans Stromnetz angeschlossen wird. Bedingung für eine Förderung durch den Kreis ist, dass die Anlage eine Mindestleistung von 500 Watt hat.
Wann die Bewerbungsfrist für die Förderung beginnt, steht noch nicht fest. Der Kreis will der Start des Bewerbungszeitraums frühzeitig bekannt geben, damit sich möglichst viele Interessierte bewerben können. Das Zeitfenster für eine Bewerbung soll mindestens eine Woche offenstehen. Sind die Mittel überzeichnet, soll die Verteilung der Mittel per Losentscheid erfolgen.
Kostenlose Gewächse
25 000 Euro aus seinem Klimafonds stellt der Kreis außerdem für eine Obstbaumaktion zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger, die Obstbäume pflanzen wollen, können kostenlos bis zu drei Obstbäumen pro Grundstück erhalten. Ziel der Aktion ist, über die Bäume – vorzugsweise alte Obstsorten – Kohlendioxid zu binden und einen Beitrag zur Verbesserung des Mikroklimas zu leisten.
Unterstützt wird der Kreis bei dieser Aktion von der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis. Die Entscheidung für das Förderprojekt fiel im Ausschuss einstimmig – allerdings bei Enthaltung der SPD. Die Sozialdemokraten kritisieren, dass die für die Balkonkraftwerke zur Verfügung gestellten Mittel nach der Diskussion im Ausschuss deutlich geringer ausfallen als von der Kreisverwaltung ursprünglich geplant.
Die zuständigen Stellen im Siegburger Kreishaus wollten Balkon-PV-Anlagen ursprünglich mit 57 000 Euro fördern, die Obstbaumaktion nur mit 8000 Euro. „Gerade vor dem Hintergrund der Energiekrise haben wir uns eine andere Priorität für 2023 gewünscht“, sagt SPD-Fraktionschef Denis Waldästl. Die von der schwarz-grünen Kreistagsmehrheit durchgesetzte Mittelverteilung bevorzuge Haus- und Grundstückseigentümer. Würde der Kreis einen Schwerpunkt auf die Förderung von Balkonkraftwerken legen, könnten stärker auch Mieterinnen und Mieter profitieren.
Der Fördertopf war schnell erschöpft
In die Förderung der Photovoltaik ist der Rhein-Sieg-Kreis 2022 eingestiegen und stellte mehr als 50 000 Euro aus dem Klimafonds für den Bau von Solaranlagen zur Verfügung. Gefördert wurden Anlagen auf Dächern, Freiflächenanlagen und Balkonmodule. Der Kreis zahlte 80 Euro pro Kilowattpeak (kWp) Stromproduktion, maximal pro Anlage 5000 Euro beziehungsweise für 62,5 kWp.
Der Fördertopf war bereits nach wenigen Tagen ausgeschöpft. In den Klimafonds zahlt der Kreis nach Beschlüssen des Kreistags seit 2020 für jede Tonne ausgestoßenes CO einen festen Betrag ein. (pf)