AboAbonnieren

ErmittlungenImmer wieder brennen in Rhein-Sieg-Kreis Mülleimer – Eine Stadt sticht hervor

Lesezeit 2 Minuten
Ein Feuerwehrmann löscht eine brennende Papiertonne.

Ein Feuerwehrmann löscht eine brennende Papiertonne in Hennef.

Regelmäßig muss die Feuerwehr brennende Abfallbehälter oder Sperrmüll löschen. Warum das keine Brandstiftung ist und welche Stadt hervorsticht.

Nicht nur zu Halloween kommen manche Zeitgenossen auf die Idee, Mülltonnen oder andere öffentliche Behältnisse in Brand zu stecken. Die Polizei hat auf Anfrage eine Statistik veröffentlicht, wie oft Tatverdächtige bei Sachbeschädigungen durch Feuer ermittelt werden können.

Donnerstag, die Nacht auf den 5. Dezember: Vor einer Gaststätte in Hennef-Stein brennt eine Mülltonne. Die Löschgruppe Stadt Blankenberg der Freiwilligen Feuerwehr ist wenige Minuten später vor Ort, kann die Flammen schnell löschen. Grüne, zusammen geschmolzene Reste lassen darauf schließen, dass es sich um eine Papiertonne handelte.

Polizei zählt 200 Sachbeschädigungen durch Feuer seit Juni 2022

Die Polizistinnen und Polizisten, die aus Richtung Hennef heraneilen, bemerken auf ihrem Weg noch ganz andere Dinge: Umgekippte Mülltonnen liegen in Greuelsiefen vor Grundstücken, der Inhalt liegt auf der Siegtalstraße. Ob diejenigen, die die Mülltonnen umwarfen, auch die Tonne in Stein anzündeten, ist unklar.

Einen ähnlichen Fall gab es auch in Troisdorf: Am 15. November steckte jemand in Rotter See ein Sofa in Brand, das neben einer Bushaltestelle stand. Manchmal trifft es auch Unbeteiligte: Im Oktober 2022 brannte eines Nachts ein Papiercontainer neben einem Seniorenzentrum am Wilhelm-Hamacher-Platz, der Rauch zog in die Lüftungsanlage, was einen Großeinsatz der Feuerwehr zur Folge hatte.

Ein brennender Altkleidercontainer in einer Reihe gleicher Container.

Auch mutwillig angezündete Altkleidercontainer muss die Feuerwehr oft löschen.

Seit Juni 2022 – der Zeitraum ist willkürlich gewählt – habe es rund 200 Sachbeschädigungen durch Feuer gegeben, teilt Polizeisprecher Maximilian Reese mit. „Diese unterscheiden sich von Brandstiftungen darin, dass keine Menschen in Gefahr waren oder kein schwerer Sachschaden entstanden ist, beispielsweise ein ganzes Haus abgebrannt ist“, erklärt er.

In Troisdorf wurden die mit Abstand meisten Brände gezählt

Häufig seien Mülltonnen angezündet worden, öffentliche Papierkörbe, Altkleidercontainer, herumstehender Sperrmüll. „Meist handelt es sich um Vorsatz, in die Statistik fließen aber auch fahrlässige Taten mit ein, etwa wenn jemand versehentlich mit seinem Grill die Hecke des Nachbarn in Brand setzt.“ 30 Fälle hätten in den vergangenen zweieinhalb Jahren aufgeklärt werden können. „Wir sprechen hier aber nicht von 30 Tätern, manche waren auch für mehrere Vorfälle verantwortlich“, so Reese.

Die mit Abstand meisten Brände, nämlich mehr als 100, habe es in Troisdorf gegeben, gefolgt von Sankt Augustin und Siegburg mit jeweils etwas mehr als 20. „Es folgen Eitorf, Hennef und Windeck mit mehr als zehn, bei den übrigen Kommunen liegt die Anzahl im einstelligen Bereich.“ Auch die brennende Mülltonne vor der Gaststätte in Hennef fällt in den Bereich der Sachbeschädigung durch Feuer. Die Ermittlungen dauern an.