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Schüler im EinsatzJugendliche packen kräftig im „Obstwiesenprojekt“ an

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Echte Knochenarbeit war das Graben der Löcher, bevor neue Obstbäume auf der Wiese gepflanzt werden konnten.

Rhein-Sieg-Kreis – Rhein-Sieg-Kreis. Roter Bellefleur, Rheinischer Winterrambur, Roter Boskop oder Goldparmäne – das sind vier der sechs alten Apfelsorten, die 56 Schüler der siebten Klassen des Bad Honnefer Gymnasiums Schloss Hagerhof im Mucherwiesental geerntet haben. Mit dem „Obstwiesenprojekt“ des Naturparks Siebengebirge in Kooperation mit der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis sollten die Schüler erste und weiterreichende Naturerfahrungen machen. Gefördert wird das Projekt vom Landschaftsverband Rheinland.

„Wir haben hier im Rhein-Sieg-Kreis das obstwiesen-reichste Gebiet in ganz Nordrhein-Westfalen, das prägt das Landschaftsbild“, berichtete Xenia Scherz von der Biologischen Station. 56 Hektar Streuobstwiesen werden von der Biostation im Kreis betreut. Aber: „Die Bestände sind überaltert und lange hat es keine Nachpflanzungen gegeben“, so Scherz. Mit dem Projekt solle die Wichtigkeit der biologischen Vielfalt und des Erhalts der Arten über die Kinder in die Bevölkerung getragen werden.

Projekt mit drei Modulen

Die Schüler hatten ordentlich zu tun bei dem Projekt, das drei Module umfasste. „Das ist ganz schön anstrengend und schwer, den richtigen Ast zu treffen“, erklärte der zwölfjährige Neo, der in der Gruppe „Ökologie der Obstwiese“ war und sich dort mit Obstsorten und Obstarten sowie deren Verwertung befasste. Nach dem Schütteln der Äpfel von den Bäumen werden diese gesammelt und gewaschen.

Lecker und süß war der Saft, den die Schülerinnen und Schüler im Mucherwiesental pressten.

„Dann kommen noch Birnen dazu, und alles wird klein geschnitten, gehäckselt und dann gepresst“, so Neo, der schon mal zu Hause mit einer elektrischen Presse gearbeitet hatte. „Das ist cool und macht Spaß, das mit anderen zu machen. Der Saft ist sehr süß.“ Obstwiesen seien Biotope, betonte Scherz.

Artenreichtum durch Schafbeweidung

Ihr Artenreichtum komme daher, dass die Wiesen mit Schafbeweidung und ohne Düngung auskämen oder auskommen müssten. „Meist liegen Obstwiesen an Hängen, da sie von schlechter Bodenqualität und oft Kälte und Wind ausgesetzt sind. Das macht sie wiederum für die Landwirtschaft uninteressant und daher kommt dann auch der Artenreichtum.“

Die Blüte der Bäume biete Insekten Nahrung, und herabfallende Früchte seien Futter für Tiere wie den Siebenschläfer. Schließlich biete Totholz Höhlen für Vögel wie den Steinkauz. Während die Schüler im zweiten Modul sich mit dem Thema Wildbienen beziehungsweise Insektenhotels befassten, pflanzten die Teilnehmer des dritten Moduls drei Bäume alter Sorten.

Obstbäume im Sommer: 11 000 Liter Wasser pro Woche

„Die sind schon lange dran, die Pflanzlöcher zu schaffen“, sagte Xenia Scherz. „Die ersten 30 Zentimeter ist der Boden nass, darunter knochentrocken. Selbst mit dem Motorerdbohrer ist das schwer zu schaffen.“ Die Biostation bewässere in den heißen Wochen die ein- bis zweijährigen Obstbäume. „Das sind 11 000 Liter pro Woche“, so die Diplom-Biologin und Leiterin des Projekts.

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Lediglich drei Schulen im Rhein-Sieg-Kreis können einmal im Jahr an dem Projekt teilnehmen. Das sei pro Naturpark – neben dem Siebengebirge die Naturparke Rheinland und Bergisches Land – eine Schule, erklärt Elke Rilinger vom Naturpark Siebengebirge. (hco)