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Fußball-MittelrheinligaNach Flutlicht-Panne: Hennef bezwingt Alfter mit 4:1

Lesezeit 4 Minuten
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Mohamed Dahas (rechts) trifft, an Gratulanten mangelt es nicht. 

Rhein-Sieg-Kreis – Den FC Hennef scheint nichts aus der Spur bringen zu können. Selbst nach einer Flutlicht-Panne am Mittwochabend mitten im Aufwärmen verloren die Mittelrheinliga-Fußballer nicht den Durchblick; nach einem spontanen Umzug auf den Kunstrasenplatz am See besiegte man den VfL Alfter mit 4:1 (2:0).

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„Der Platzwechsel war natürlich Gift für die Konzentration“, sagte Trainer Sascha Glatzel. Zumal er die letzten beiden Trainingseinheiten – zur Einstimmung auf die Nachholpartie – extra auf Naturrasen abgehalten hatte. „Die Jungs haben den Fokus aber nicht verloren. Es ist fast schon erschreckend, wie sie im Moment funktionieren.“

Die vor zwei Jahren eingeweihte LED-Flutlichtanlage im Anton-Klein-Sportpark hatte während des Aufwärmprogramms plötzlich gestreikt – wenn auch nur auf der Tribünenseite. Die Spieler tauschten kurzerhand ihr Schuhwerk und marschierten gemeinsam mit den Zuschauern zum Nebenplatz.

Fans stehen im Regen

„Im Nachhinein können wir froh sein, dass das Flutlicht nicht mitten im Spiel ausgefallen ist“, so Sportchef Dirk Hager. „Vermutlich hätten wir die Partie nicht einfach so woanders fortsetzen können.“ Die Übertragung via Livestream fiel jedoch ins Wasser, denn die dafür notwendige Kamera ist nur auf dem Hauptplatz installiert. Die Fans vor Ort taten Hager jedoch „am meisten leid. Sie mussten schließlich ihren trockenen Platz unter dem Tribünendach aufgeben.“

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Zumindest die Anhänger des FCH sollten für ihr Ausharren im Regen entschädigt werden. Der Anstoß erfolgte zwar eine Viertelstunde später, dafür nahm die Partie früh Fahrt auf. Michael Hasemann schickte Mohamed Dahas auf die Reise – 1:0 (21.). Dann erhöhte Etienne Kamm nach feinem Zusammenspiel mit Dahas (28.). In der 40. Minute hätte Yannick Zierden laut Glatzel „vom Platz fliegen müssen“, doch der bereits verwarnte VfL-Akteur kam nach einem Foul an Dahas noch mal davon.

Hiobsbotschaft für Noel Below

Dieser Auftritt hat Mut gemacht. Der Mittelrheinligist Siegburg 04 hat sein Testspiel gegen den Regionalligisten Bonner SC denkbar knapp mit 2:3 (0:1) verloren. „Ich habe keinen Klassenunterschied erkennen können“, resümierte SSV-Coach Bünyamin Kilic.

Mit Recep Kartal (54.) und Robin Schmidt (77.) hatten zwei ehemalige BSC-Akteure jeweils ausgeglichen. Der Siegtreffer sollte den Bonnern nur wenige Sekunden nach dem 2:2 gelingen.

Der SSV musste erneut eine Hiobsbotschaft hinnehmen: Noel Below zog sich vor der Pause einen Außenbandriss im Sprunggelenk zu. Nils Stephan musste zur Pause runter; seine Wadenprellung entpuppte sich als zu schmerzhaft.

Zu den Gewinnern des Testspiels zählte Florian Diehl (25). Der bislang kaum zum Einsatz gekommene Akteur überzeugte auf dem rechten Flügel und empfahl sich für einen Startelf-Einsatz im Duell mit dem „Kellerkind“ SV Eilendorf (So., 15.30 Uhr). „Uns erwartet das schwierigste Spiel der Saison – zumindest vom Kopf her“, sagt Kilic. „Die Favoritenrolle darf uns diesmal nicht hemmen.“ (tim)

Nach der Pause verhinderte Keeper Martin Michel das 1:2, aber fortan spielte weiter nur Hennef. Nach Vorarbeit von Jannik Stoffels führte Dahas die Entscheidung herbei (51.), ehe der Mittelstürmer auch sein neuntes Saisontor erzielte: Nach einer Eckballvariante drosch der 26-Jährige den Ball zum 4:0 ins Netz (78.). Während Hasemann und Kai Schusters jeweils die Latte trafen, gelang Austin Stout der Ehrentreffer (82.).

17 Spiele, 14 Siege, drei Remis

Dank des Sieges zog der FCH nach Punkten gleich mit dem 1. FC Düren. „Wenn man die Vorsaison mit einrechnet, haben wir jetzt 17 Spiele in Folge nicht verloren und 14 davon gewonnen – das ist Wahnsinn“, sagte Glatzel. Gedanken an das Gipfeltreffen mit Düren am 17. Oktober verschwendet er keine, schließlich muss man am Sonntag (15.30 Uhr) erst beim SV Deutz ran: „Das ist ein ganz unbequemer Gegner.“

Der Coach kann wieder auf Tiziano Lo Iacono bauen. Der Flügelangreifer sollte nach der Reduzierung seiner Sperre auf sechs Spiele eigentlich schon gegen Alfter wieder im Kader stehen, doch der Verband rechnete die mit 2:0 für Hennef gewertete Partie gegen Wesseling-Urfeld nicht als offizielles Spiel an.

FCH: Michel – Mus, Akalp, Hasemann, Fujimoto – Kamm, Stoffels – Okoroafor (69. Schusters), Kanli (90. Klapperich), Jimenez (80. Islamovic) – Dahas (80. Iohara).