Im vergangenen Jahr gingen rund 104,6 Millionen Euro als Hundesteuer an die kommunalen Kassen in NRW. Die Höhe der Abgaben variiert dabei stark. Eine Statistik zeigt die Unterschiede in den Kommunen.
Große UnterschiedeSo viel verdienen die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis 2022 mit der Hundesteuer
Die Hundesteuer spült so viel Geld in kommunale Kassen wie noch nie. In Nordrhein-Westfalen summierten sich die Einzahlungen in den ersten neun Monaten 2022 auf 104,6 Millionen Euro und damit auf einen neuen Höchststand, teilte das Statistische Landesamt mit. Auch die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis verzeichnen ein sattes Plus: 196.617 Euro beziehungsweise 5,3 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021 wurden im Schnitt kreisweit mit der Hundesteuer eingenommen. Im Vergleich zum Jahr 2020 fällt der Zuwachs mit mehr als zehn Prozent sogar noch deutlicher aus.
Rhein-Sieg-Kreis: Deutliche Unterschiede bei Hundesteuer in den Kommunen
Dabei gibt es innerhalb der Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis aber deutliche Unterschiede. Die Stadt Lohmar kommt im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf ein Plus von fast 25 Prozent und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt. Ein Geldsegen, der sich durch eine Anpassung der Gebührenordnung erklärt.
So stieg der Betrag für die Haltung eines Hundes von 84 auf 108 Euro pro Jahr. Bei zwei Hunden werden 132 Euro fällig (vorher 108 Euro), bei drei oder mehr Hunden beträgt die Steuer jährlich 156 Euro (vorher 132 Euro). Die letzte Anpassung der Gebührenordnung hätte 2013 stattgefunden, teilte Stadtsprecherin Elke Lammerich-Schnackertz auf Anfrage mit. Gestiegen ist in Lohmar auch die Zahl der gemeldeten Hunde. Waren es Ende 2019 noch 2552 Hunde, so sind aktuell fast 2800 Hunde in Lohmar angemeldet.
Einen Einbruch von 30,8 Prozent verzeichnet die Statistik 2022 für Siegburg, was aber keineswegs daran liegt, dass es immer weniger Hundefreunde in der Kreisstadt gibt: „Der Unterschied für Siegburg entsteht daher, dass eine Korrektur für das erste Quartal 2022 in der veröffentlichten Statistik noch nicht berücksichtigt wurde“, so Kämmerer Klaus Peter Hohn auf Anfrage. Real stelle sich die Situation anders dar, auch in Siegburg seien die Einnahmen gestiegen: von 2020 auf 2021 um 3,48 Prozent auf 203.519 Euro, in den ersten drei Quartalen 2022 moderat um 1,54 Prozent auf 155.845 Euro.
Die Hundesteuer ist eine sogenannte Kommunalsteuer. Das bedeutet, dass die Städte Gemeinden die Höhe dieser Steuer mittels Hundesteuersatzung selbst festlegen. Deshalb fällt die finanzielle Belastung der Hundehalter im Kreis sehr unterschiedlich aus. Im Rechtsrheinischen liegt Troisdorf mit 120 Euro an der Spitze. Königswinter landet mit 90 Euro am Ende der Skala. (cfs/ah)
Listenhunde gehen ins Geld
Erheblich teurer wird die Hundesteuer für Halter von sogenannten Listenhunden, also solchen, die als gefährlich eingestuft sind. 840 Euro pro Jahr werden in Troisdorf fällig, in Sankt Augustin sind es 720 – Siegburg verlangt sogar 1100 Euro pro Jahr. Als „gefährliche Hunde“ gelten in NRW „Hunde der Rassen Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie deren Kreuzungen mit anderen Hunden“. Für das Halten eines „gefährlichen Hundes“ benötigt man eine Erlaubnis. Die kann erhalten, wer mindestens 18 Jahre alt ist und verschiedenste Nachweise erbringen kann. (cfs)